Xanten 1 000 Euro Geldstrafe für Randalierer
Xanten · Gnade hat ein gehörnter Ehemann gestern vor dem Rheinberger Amtsgericht gefunden. Aus Angst, seine Frau könnte ihn erneut betrogen haben, beleidigte und beschimpfte er den mutmaßlichen Ehebrecher und legte sich danach mit Polizeibeamten an.
Die Staatsanwaltschaft hatte kein Mitleid und forderte ein halbes Jahr Haft auf Bewährung für den Mann. Anders der Richter: er hielt eine Geldstrafe von 1 000 Euro für "eine angemessene Sanktion". Im vergangenen Jahr hatte er mit Freunden Karneval im Zelt in Xanten gefeiert, berichtete der 25-Jährige gestern. Nach Mitternacht sei ihm aufgefallen, dass seine Frau verschwunden war. Also machte er sich auf den Weg zu dem Mann, bei dem er sie vermutete: ihrem Exfreund. Den beschimpfte er sogleich als "arbeitslose Sau" und "Kinderficker". Seine gesuchte Frau traf er bei seinem Besuch allerdings nicht an.
Als die herbeigerufenen Polizeibeamten dem Randalierer dann einen Platzverweis erteilten, setzte er sich zur Wehr. Er wolle die Polizei in Xanten vernichten, drohte er und wollte sich nicht von er Stelle bewegen. Als ein Beamter seinen Arm griff, schlug er ihm die Brille von der Nase. Bei einer anschließenden Rangelei zog er zwei weitere Polizisten mit sich ins Dornengebüsch und schlug wild um sich. Danach wurde er abgeführt. Die Auswirkungen seien nicht so dramatisch gewesen, fand der Richter.
Der 25-jährige Xantener habe sich entschuldigt und die Beamten hatten keine Anzeige wegen Körperverletzung gemacht. Zur Tatzeit hatte er knapp 1,6 Promille Alkohol im Blut.