Wuppertal Zoo will für Besucher attraktiver werden

Wuppertal · Die Wolfsanlage steht kurz vor der Fertigstellung, die neue Gastronomie soll im Sommer ihren Betrieb aufnehmen.

 Die Faultiere können sich im Südamerika-Haus frei bewegen und haben dort ihre eigene "Schwebebahn".

Die Faultiere können sich im Südamerika-Haus frei bewegen und haben dort ihre eigene "Schwebebahn".

Foto: Zoo Wuppertal/Astrid Padberg

Vor einem Jahr wurde das Konzept "Der Grüne Zoo Wuppertal" der Öffentlichkeit vorgestellt. Seither hat sich einiges getan. Einige Maßnahmen und Projekte des Konzepts, das unter anderem zum Ziel hat, die Tierhaltung zu verbessern und den Zoo für die Besucher attraktiver zu gestalten, wurden bereits umgesetzt, andere sind kurz vor dem Abschluss.

Unübersehbar sind derzeit die beiden Großbaustellen. Die neue Wolfsanlage nimmt schon deutliche Konturen an. Wenn alles nach Plan läuft, ist diese bereits zu Ostern fertig. Die Anlage, die fünfmal größer als das alte Gehege sein wird und auf der ein Rudel von vier bis fünf männlichen Tieren leben soll, wird durch Röhren, durch die nur die Wölfe passen, mit der Bärenanlage verbunden sein.

Zudem wird es an der Wolfanlage ein Blockhaus mit vielen Informationen geben. "Wölfe haben immer noch einen schlechten Ruf. Wir wollen einen Beitrag leisten, um Vorurteile abzubauen und die Menschen für ihre Umwelt zu sensibilisieren", erklärt Zoo-Direktor Arne Lawrenz auch angesichts der Tatsache, dass sich Wölfe wieder in Deutschland in freier Wildbahn angesiedelt haben.

Eine weitere Großbaustelle gibt es nahe des Elefantengeheges. Dort entsteht die neue Zoo-Gastronomie, die im Sommer in Betrieb gehen soll. Von dort aus sollen die Besucher dann Tiere beobachten können. "Am Abend dort zu sitzen und die Elefanten zu sehen ist mit Sicherheit sehr attraktiv und lockt vielleicht auch Gäste zum Abendessen in den Wuppertaler Zoo", sagt Lawrenz.

Wichtige Bausteine des neuen Zookonzeptes sind auch Umstrukturierungen im Tierbestand. Von einigen Tierarten hat sich der Zoo bereits getrennt. So wurde beispielsweise die Haltung der Zwergzebus beendet, die Zebras bewohnen ihre Anlage, die sie sich bis vor kurzem mit Elenantilopen teilen mussten, inzwischen alleine, Schwarze Panther und Sibirische Luchse haben den Zoo verlassen und bei den bei Aras, Flamingos und Kranichen wurden einzelne Arten abgegeben. "Wir werden uns auch in Zukunft von einigen Tierarten trennen müssen", sagt Zoo-Kurator André Stadler.

Was die Verantwortlichen unter dem Stichwort "Zoo erleben" verstehen, wird im Südamerika-Haus deutlich. Dort leben neben den Tapiren die beiden Zweifinger-Faultiere "Sarita" und "Clyde", die sich frei im Haus bewegen können und ihre eigene "Schwebebahn" haben. "Die Faultiere sind eine echte Bereicherung. Es kommen mehr Leute und die bleiben auch länger", sagt der Zoo-Kurator. Schon bald wird das Haus um eine Tierart reicher, denn dann ziehen Blattschneiderameisen ein. "Theoretisch erhöhen wir unseren Bestand mit einem Schlag um 40 000 Tiere", schmunzelt der Zoo-Direktor.

Zum neuen Konzept zählt auch, dass die Besucher in Zukunft noch mehr Tiere hautnah erleben können. "Es soll noch mehr Tiere geben, die man anfassen und spüren kann", erklärt der Zoo-Direktor. Beispielsweise auf dem "Bergischen Bauernhof", wo vor allem die jüngeren Besucher Kontakt zu den Tieren bekommen und mehr über bedrohte Haustierrassen sowie die Haltung und Zucht des Bergischen Krüper (Hühnerrasse) und der bekannten Bergischen Schwarzbunten Kuh erfahren können.

(RP)
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