Wuppertal Zeitzeuge berichtet über Leben in der Nazi-Diktatur

Wuppertal · Zu einem Zeitzeugen-Gespräch lädt die Begegnungsstätte Alte Synagoge am kommenden Mittwoch ein. Der 91-jährige Herbert Cohnen, einer der letzten jüdischen Zeitzeugen, die in Wuppertal leben, wird aus seinem Leben und den Erfahrungen der Nazi-Zeit berichten.

Die Begegnungsstätte hat über ihn und seine Familie zudem eine Ausstellung erstellt und bereitet zurzeit auch eine Publikation für die Schule vor.

Cohnen wurde als Sohn eines jüdischen Zigarrenhändlers und dessen christlicher Ehefrau in Elberfeld geboren. Er wurde jüdisch erzogen und war im Jahr 1937 einer der letzten Jungen der Synagoge, der eine Bar-Mizwa-Feier begehen konnte. Er besuchte das "Schiller-Pädagogium", die heutige Herder-Schule. Wegen einer Infektion mit dem Polio-Virus ist er seit seiner Jugend auf den Rollstuhl angewiesen.

Als "jüdischer Mischling" hatte er trotz seiner schweren Behinderung Zwangsarbeit zu leisten, ebenso sein Vater und sein jüngerer Bruder. Und am Ende wurden alle drei deportiert, der Vater sogar nach Auschwitz, wo pseudomedizinische Versuche mit ihm angestellt wurden, an denen er kurz nach der Befreiung starb.

Um Anmeldungen zu der Veranstaltung wird gebeten.

22. April: 15 Uhr, Begegnungsstätte Alte Synagoge, Genügsamkeitstraße 5

(elb)
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