Wuppertal Sonntagsöffnungen: Verdi prüft Gang vor Gericht

Wuppertal · Zum Start der Weihnachtsmärkte in Elberfeld, Barmen und Ronsdorf dürfen die Geschäfte in den Zentren öffnen, ebenso beim Schokoladen-Festival in Barmen. Das hat der Rat am 9. Juli beschlossen. Die Gewerkschaft Verdi könnte das aber noch durch eine Klage verhindern.

Zwei zusätzliche verkaufsoffene Sonntage in Elberfeld hat der Rat abgelehnt.

Das Festival Chocol'Art mit Ständen und Aktionen rund ums Thema Schokolade in der Barmer City findet zum dritten Mal statt. Bisher wurde dazu keine Sonntagsöffnung erlaubt. Diesmal konnten die Geschäftsleute Zahlen nennen: Von ihnen beauftragte Zählungen ergaben, dass es 2017 insgesamt 150 000 Festival-Besucher gab und dass von 800 Befragten 42 Prozent von außerhalb kamen. Beides sind starke Hinweise darauf, dass die Veranstaltung selbst Besucher anzieht, nicht etwa die offenen Geschäfte. Das ist die gesetzliche Bedingung für Sonntagsöffnungen.

Die Gewerkschaft Verdi hat trotzdem Einwände: "Uns reicht das nicht", erklärt Silke Iffländer, Vize-Geschäftsführerin im Bezirk Düssel-Rhein-Wupper. Verdi prüfe, ob man Klage beim Verwaltungsgericht einreicht. Ebenso werde eine Klage gegen die Sonntagsöffnung am 9. Dezember geprüft, die rechtliche Lage sei hier aber schwieriger.

2016 hatte Verdi das erste Mal gegen verkaufsoffene Sonntage in Wuppertal geklagt. Das Verwaltungsgericht Düsseldorf verbot die Öffnung am 6. November 2016. Ein Kompromiss zwischen Händlern und Verdi, dass unter anderem Supermärkte geschlossen bleiben, ermöglichte die Öffnung am 4. Dezember 2016. 2017 planten die Händler zusätzliche Veranstaltungen, um eine Sonntagsöffnung zum Weihnachtsmarkt-Start zu begründen. Der Rat genehmigte, Verdi klagte aber gegen die Öffnung in Elberfeld. Die Weihnachts-Winter-Welt auf dem Kirchplatz überzeugt sie nicht, anders als der Schneemannwettbewerb in Barmen.

Zum Ende des Jahres 2018 haben die Elberfelder Geschäftsleute drei verkaufsoffene Sonntage beantragt: zusätzlich zum 9. Dezember auch den 7. Oktober und 4. November. In ihrer Begründung verweisen sie auf geringere Besucherzahlen seit der B7-Sperrung. Die Extra-Einkaufstage könnten helfen, abgewanderte Kunden zurückzugewinnen. Damit dienten sie dem Erhalt und der Stärkung der Einkaufsvielfalt in Elberfeld. Auch das sind gesetzliche Kriterien für eine Sonntagsöffnung.

Dass die Stadt die beiden ersten Sonntage dennoch ablehnte, löste große Enttäuschung bei den Geschäftsleuten aus.

(kati)
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