Zoo Wuppertal Rekordwinter: Nur 8000 Besucher an Ostern

Wuppertal · Der lange Winter hat im Wuppertaler Zoo zu einer Besucherflaute an Ostern geführt und verursacht auch noch zusätzliche Heizkosten. Die Meldung über die Finanzprobleme vieler Tierparks in NRW kam für den Verwaltungsleiter aber nicht überraschend. "Zoos sind seit jeher Zuschussbetriebe und hängen am öffentlichen Tropf", sagt Karl-Joachim Flender.

Führung "Hinter die Kulissen" im Zoo Wuppertal
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Der lange Winter hat im Wuppertaler Zoo zu einer Besucherflaute an Ostern geführt und verursacht auch noch zusätzliche Heizkosten. Die Meldung über die Finanzprobleme vieler Tierparks in NRW kam für den Verwaltungsleiter aber nicht überraschend. "Zoos sind seit jeher Zuschussbetriebe und hängen am öffentlichen Tropf", sagt Karl-Joachim Flender.

Die finanzielle Unterstützung käme "immer von den Gemeinden, das Land hält sich vornehm zurück", sagt Flenders. Der über 130 Jahre alte Zoo ist städtisch und die Einnahmen und Ausgaben im Wuppertaler Haushalt verankert. "Wenn es vernünftig läuft, können wir 40 Prozent unserer jährlichen Ausgaben decken." Etwa 7,3 Millionen Euro Betriebskosten laufen pro Jahr auf, etwas über drei Millionen Euro nimmt der Zoo in der Regel ein. Allein die Energie koste "deutlich über eine Million Euro", rechnet Flenders vor und befürchtet nun mindestens 100.000 Euro Mehrausgaben, da auch die Strompreise angehoben wurden.

Wenig hilfreich war die Kälte an den Osterfeiertagen. "Von Karfreitag bis Ostermontag waren etwas mehr als 8000 Besucher da. Sonst sind es 20.000 bis 30.000. Bei durchschnittlich fünf Euro pro Gast, kann man sich ausrechnen, was da fehlt", sagt Flenders, will aber kein Trübsal blasen. "Das Jahr entscheidet sich nicht allein an Ostern, auch wenn es Mühe macht, das wieder aufzuholen." 85 Prozent der Besucher kommen zwischen März und Oktober, da habe man noch genügend Zeit. Ein gewichtigen Trumpf in der Hinterhand sind die beiden Elefantengeburten, die man im Lauf des Jahres erwartet. Die Elefantenkühe Sabie und Punda sind trächtig.

Der neue Zoodirektor Dr. Arne Lawrenz, derzeit im Urlaub, hat in seinem Konzept unter anderem angekündigt, das Elefantengehege vergrößern zu wollen. Auch wenn dem Zoo jährlich 350.000 Euro an Investitionsmitteln von der Stadt zur Verfügung stehen und der Förderverein Projekte ermöglichst — Geldgeber braucht man auch in Wuppertal. "Wir werden die Sponsorensuche aufnehmen, sobald das Konzept verfeinert ist", sagt Flender. Mögliche Änderungen in den Vorgaben beim Mindestplatzbedarf in der Säugetierhaltung würden die Planung erschweren, da man diese "bei einem neuen Gutachten möglicherweise in die Tonne hauen kann".

Kurzfristig werden in Wuppertal die Gehege der Wölfe und Kodiakbären zusammen gelegt. "Das kostet wenig und bringt den schönen Effekt, dass die Wölfe mehr Platz haben", erklärt der Verwaltungsleiter.

(irz)
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