Wuppertal Nordbahntrasse ist teilweise beleuchtet

Wuppertal · LED-Lampen auf zehn Kilometern Länge – Wettbewerb des Bundesforschungsministeriums macht's möglich.

 Es geht voran auf der Nordbahntrasse: Der Trassenplan der Wuppertalbewegung zeigt, welche Abschnitte bereits fertig sind..

Es geht voran auf der Nordbahntrasse: Der Trassenplan der Wuppertalbewegung zeigt, welche Abschnitte bereits fertig sind..

Foto: Wuppertalbewegung/Yvonne Schmitz

LED-Lampen auf zehn Kilometern Länge — Wettbewerb des Bundesforschungsministeriums macht's möglich.

Im Schnee leuchten die neuen LED-Lampen auf der Nordbahntrasse besonders schön und machen einen Spaziergang auch in den Abendstunden möglich. Auf einer Länge von zehn Kilometern wird die ehemalige Bahntrasse von Dorp bis Wichlinghausen quer durch Wuppertal beleuchtet. Nun wurde der erste beleuchtete Abschnitt vom Bahnhof Ottenbruch bis Tunnel Engelnberg offiziell in Betrieb genommen. 32 Leuchten wurden inzwischen im Abstand von 50 Metern von der Wuppertaler Firma SAG montiert. Sobald der Frost nachlässt, folgen noch die restlichen 41 Leuchten für den Abschnitt bis Buchenstraße. Dann sind die ersten vier Trassenkilometer beleuchtet.

Diese Jahr sollen auch die restlichen innerstädtischen Abschnitte beleuchtet werden. Die Lampen werden im Takt der üblichen Straßenbeleuchtung bei Dämmerung eingeschaltet, bleiben allerdings zwischen 24 und 6 Uhr aus.

Die Stadt hatte mit Unterstützung der Wuppertalbewegung 2009 an dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ausgeschriebenen Wettbewerb "Kommunen in neuem Licht" im Rahmen des Förderprogramms "Optische Technologien" teilgenommen. Der Wettbewerbsbeitrag wurde als Projektskizze beim Projektträger VDI für eine innovative, artenschutzgerechte Beleuchtung der Nordbahntrasse eingereicht. Im April 2010 prämierte das Ministerium zehn von 141 eingereichten Beiträgen und bewilligte für Wuppertal eine Förderung von zwei Millionen Euro.

Andreas Feicht von den Stadtwerken nannte bei der offiziellen Inbetriebnahme die Beleuchtung ein "Leuchtturmprojekt, das zeigt, was im Zuge der Energiewende möglich ist", und hatte gleich noch eine positive Nachricht zu verkünden: Die insgesamt 402 besonders energieeffizienten LED-Leuchten bleiben mit veranschlagten 1,7 Millionen Euro Kosten unter dem bewilligten Budget von zwei Millionen Euro. Das weckt Begehrlichkeiten. Gleich vor Ort äußerten Mitglieder des ADFC, die samt Fahrrädern auf die Trasse gekommen waren, den Wunsch, die Trasse möge doch auch im westlichen Abschnitt von Dorp bis Vohwinkel beleuchtet werden. Die Entscheidung, was mit den 300 000 Euro passiert, liegt jedoch beim Geldgeber, also dem Bundesforschungsministerium.

Den Strom für die Beleuchtung der Nordbahntrasse liefern zwar die Stadtwerke, die Stadt muss allerdings laut Sprecherin Martina Eckermann für alle Ausgaben bis 250 000 Euro aufkommen. Alle Kosten darüber hinaus übernimmt die Nordbahntrassen GmbH.

"Wuppertal hat die Ausschreibung nicht nur gewonnen, weil die verwendete LED-Beleuchtung besonders energiesparend ist, sondern weil sie für das Artenschutzproblem bessere Lösungen als konventionelle Beleuchtung bieten kann", erklärt Dajana Meier, Projektleiterin bei den WSW und Initiatorin der Wettbewerbsteilnahme. Der Vorteil von LED-Leuchten sei, dass man damit das Licht besser lenken könne. Das sorge dafür, dass "das Licht da ist, wo man es braucht" und somit Anwohner möglichst wenig störe, sowohl tierische als auch menschliche. Denn in den Tunneln der Nordbahntrasse leben artengeschützte Fledermäuse. Dadurch, dass man die Leuchten auf 4,5 Metern im Tunnel anbringt (außen sind die Laternen sieben Meter hoch), soll den Fledermäusen ein eigener, dunkler Bereich im Deckenbereich der Tunnel angeboten werden. Dazu laufen jetzt schon Tests in einem Probetunnel.

Erst ab 1. April dürfen die Bauarbeiten in den Tunneln stattfinden, wenn die Fledermäuse keinen Winterschlaf mehr halten. "Die Ergebnisse dieser Tests sind für Radwege auf alten Bahntrassen in ganz Europa interessant", meint Meier. Die Forschung sei auch der Auftrag des Ministeriums gewesen. Es will, dass andere Gemeinden von den Ergebnissen in Wuppertal profitieren.

(RP)
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