Wuppertal Nordbahntrasse - acht Kilometer fertig

Wuppertal · Die Nordbahntrasse hat wieder ein Stück zugelegt: Gerade wurde die letzte Asphaltschicht auf dem Westabschnitt zwischen Haltepunkt Dorp und Homanndamm in Vohwinkel aufgebracht. Damit wird der bislang rund 4,4 Kilometer lange ausgebaute Bereich der Nordbahntrasse zwischen Rott und Ottenbrucher Bahnhof um ein weiteres, 3,3 Kilometer langes Stück im Westteil der Stadt ergänzt.

 So soll es einmal werden: Die Nordbahntrasse am Bahnhof Loh ist vor allem am Wochenende von Radfahrern, Spaziergängern und Skatern bevölkert.

So soll es einmal werden: Die Nordbahntrasse am Bahnhof Loh ist vor allem am Wochenende von Radfahrern, Spaziergängern und Skatern bevölkert.

Foto: Moll, Jürgen

Macht knapp acht Kilometer der geplanten 22 Kilometer langen Strecke, die inzwischen von Radfahrern, Skatern und Fußgänger genutzt werden können.

Bei der Nordbahntrasse handelt es sich um die ehemalige "Rheinische Strecke". Bis 1991 wurde sie für den Personennahverkehr von Dortmund und Düsseldorf genutzt. Seit 2006 engagiert sich der Verein "Wuppertal Bewegung" für die Reaktivierung der alten Eisenbahnstrecke als innerstädtische Verkehrsachse, seit 2011 ist allerdings die Stadt Wuppertal offiziell Bauherr. Genau daran hakt es nach Meinung von Carsten Gerhardt, Vorsitzender der "Wuppertal Bewegung".

Bereits im Frühjahr 2010 hatte die Bürgerinitiative die ersten 3,3 Kilometer zwischen Rott und Schleswiger Straße fertiggebaut. Die Stadt setzte bald darauf ein externes Planungsunternehmen auf die Ausführungsplanung für die Bereiche Dorp bis Schleswiger Straße und Buchenstraße bis Jesinghauser Straße ein. "Diese Planungen sollten ursprünglich bis Ende 2011 fertig sein, dann sollte die Ausschreibung beginnen", sagt Gerhardt. Bis heute sei allerdings mit der Planung vieler Bauwerke noch nicht einmal begonnen worden. Seit Frühjahr 2012 ist ein externer Projektsteuerer mit der Nordbahntrasse beauftragt.

Ein großes Problem stellen dem Vorsitzenden der "Wuppertal Bewegung" zufolge die vielen Tunnel und Viadukte entlang der Trasse dar. "Es gibt dafür rigide Auflagen, ähnlich wie bei Autobahnbrücken", weiß Carsten Gerhardt. Daher sei auch das eigentliche Herzstück der Trasse noch nicht in Angriff genommen worden. "Der schönste Teil liegt in Barmen mit den Tunneln Dorp und Rott, dem Viadukt Steinweg, dem Westkotter, Bartholomäus und Wichlinghauser Viadukt", sagt er, "da ist die Trasse auf zwei Kilometern einfach gespickt mit schönen Viadukten."

Nach wie vor ist die "Wuppertal Bewegung" am Ausbau der Trasse beteiligt, pflastert etwa die Fußgängerwege oder saniert Stützmauern mit Hilfe von Kräften des zweiten Arbeitsmarktes. "Taktgeber ist leider die Stadt, da haben wir wenig Einfluss", sagt Gerhardt. Dass die Trasse in Teilen aber schon das hält, was die Planungen versprechen, hat am vergangenen Wochenende die erste Wuppertaler Skaternacht gezeigt: Etwa 120 Skater rollten auf der 4,5 Kilometer langen Strecke zwischen Rott und Ottenbruch, die inzwischen asphaltiert ist. "Das Stück gibt einen guten Vorgeschmack darauf, wie es einmal werden soll", betont Carsten Gerhardt.

Auch Radfahrern und Fußgängern empfiehlt er dieses Teilstück: "Es enthält zwar noch nicht die Strecken-Highlights, aber zwei beleuchtete Tunnel und Viadukte." Die Trasse führt zwar inzwischen bis zum Vohwinkeler Hohmanndamm, allerdings müssen Trassen-Nutzer zwischen dem Bahnhof Ottenbruch und dem Haltepunkt Dorp noch einen Umweg machen: Der ehemalige Eisenbahntunnel Dorp ist noch nicht saniert. Die Stadt arbeitet derzeit am Abschnitt zwischen Rott und Wichlinghausen.

(RP)
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