Wuppertal Motto: "Wuppertal – macht was anders"

Wuppertal · "Wuppertal – macht was anders" lautet das Motto des Strategieprozesses, mit dem Wuppertal bis 2025 ein neues Leitbild entwickeln will. Da es schon Kritik an dem Motto gegeben hat, stellte Oberbürgermeister Peter Jung am Donnerstag klar: "Das ist lediglich das Motto des Prozesses, nicht ein Imageclaim."

Wuppertal: Motto: "Wuppertal – macht was anders"
Foto: Mischa Kuball

"Wuppertal — macht was anders" lautet das Motto des Strategieprozesses, mit dem Wuppertal bis 2025 ein neues Leitbild entwickeln will. Da es schon Kritik an dem Motto gegeben hat, stellte Oberbürgermeister Peter Jung am Donnerstag klar: "Das ist lediglich das Motto des Prozesses, nicht ein Imageclaim."

 Wuppertal in Bildern, die ein Image formen: (v.o.l.): Der Neubau Junior Uni und das Lichtkunstprojekt MetaLicht, die beide komplett mit Sponsorengeldern finanziert wurden, die Bayer-Werke in Elberfeld in einer alten Ansicht und das Haus von Friedrich Engels am Historischen Zentrum.

Wuppertal in Bildern, die ein Image formen: (v.o.l.): Der Neubau Junior Uni und das Lichtkunstprojekt MetaLicht, die beide komplett mit Sponsorengeldern finanziert wurden, die Bayer-Werke in Elberfeld in einer alten Ansicht und das Haus von Friedrich Engels am Historischen Zentrum.

Foto: Junior Uni/Miischa Kuball/Bayer/Hertgen (Archiv)

In dem Prozess sollen neue Leitlinien und Projekte entwickelt werden, die Lebensqualität und Attraktivität von Wuppertal verbessern. "Es ist nur ein Nebeneffekt, dass auch Wuppertals Image dadurch besser wird", sagte Uni-Rektor Lambert T. Koch. "Wuppertal macht was anders" besitze eine historische Dimension, die über die Stadt hinausweist, wie Uwe Schneider vom Wuppertal Institut erklärte: Beispiele wie die Bayer AG oder Friedrich Engels machten Wuppertal im internationalen Vergleich unterscheidbar.

Wuppertal: Motto: "Wuppertal – macht was anders"
Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Nachdem bereits vier Arbeitsgruppen ihre Arbeit aufgenommen haben, sind ab kommender Woche auch die Bürger gefragt, ihre Ideen einzubringen: online, schriftlich oder telefonisch. "Jede Idee wird diskutiert, bewertet und jeder Ideengeber bekommt eine Rückmeldung", versprach Stadtdirektor Johannes Slawig. Es sollten allerdings realistische Ideen sein, nicht nur Wünsche. Bis 15. Juli werden die Ideen gesammelt und die besten später veröffentlicht und von der Verwaltung geprüft. Es sollten Ideen sein, die die Lebensqualität steigern und Umsetzungspotenzial haben. Wo das Geld für die Projekte herkommt, ist dabei zunächst zweitrangig. "Man muss erst einmal frei denken können", sagt Koch. Erst dann seien "kreative Finanzierungsmöglichkeiten" gesucht, so der Uni-Rektor. Ohnehin gehe in Zeiten klammer kommunaler Kassen fast nichts mehr ohne private Geldgeber — wie etwa bei der Junior Uni.

Die vier Arbeitsgruppen haben schon getagt. Sie sollen selbst Ideen entwickeln, aber auch die Vorschläge der Bürger diskutieren. Die Arbeitsgruppen unterteilen sich thematisch in "Facettenreiche urbane Lebensräume", "Innovation und Wirtschaftskraft", "Faszinierende Kulturszene" und "Bewegung und Begegnung". Alle bestehen aus Bürgern sowie Vertretern von Institutionen. Drei Dezernenten stehen den Arbeitsgruppen vor sowie Rolf Volmerig von der Wirtschaftsförderung.

Die Stadt erfüllt mit diesem Strategieprozess einen Ratsauftrag, die Leitlinien von 2015 weiterzuentwickeln. Stadtwerke, Stadtsparkasse und Stadt sind die Geldgeber des etwa 200 000 Euro teueren Prozesses, den die Agentur Scholz & Friends aus Düsseldorf steuert. Im Vorfeld hatte es an der Entscheidung Kritik gegeben, keine Wuppertaler Kommunikationsdesigner eingesetzt zu haben. Es sei jedoch eine bewusste Entscheidung gewesen, eine Agentur von außerhalb zu engagieren, "die uns den Spiegel vorhält", erklärte Lambert T. Koch. Der Uni-Rektor betonte, dass die Überprüfbarkeit des Prozesses wichtig sei: Regelmäßige Rankings sollen künftig die Lebensqualität im Tal kontrollieren. Dabei sollen nicht nur neue Projekte angestoßen werden, sondern es ginge darum, "alte und neue Perlen auf einer Kette aufzureihen und sie dann als Ganzes zu sehen". Für ihn als Rektor, der bereits 14 Jahre in Wuppertal lebt, sei es wichtig, den Menschen ein attraktives Umfeld zu bieten, damit die Leute hier bleiben und auch neue angezogen werden. "Oder sich Studenten nach dem Studium überlegen, hier zu bleiben."

Etwa ein Dutzend Projekte sollen durch den Prozess langfristig auf den Weg gebracht werden, hoffen die Initiatoren. Und wenn am Ende tatsächlich auch ein neues Image mit Slogan dabei herauskommt, wäre das für alle ein schöner Nebeneffekt.

(RP)
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