Wuppertal Mehr Platz für Skulpturen

Wuppertal · Von fünf auf zehn Hektar verdoppelt sich die Ausstellungsfläche von Tony Craggs Kunstpark. Neue Skulpturen von Tony Cragg und anderen werden dort Platz finden, aber auch eine neue Ausstellungshalle für Grafiken.

Wuppertal Bereits seit Februar wird im Wald oberhalb des Skulpturengartens heftig gearbeitet. Die Bauarbeiter legen Wege an, roden den Wald und pflanzen insgesamt 250 neue Bäume. Denn dieser Teil gehört nun ebenfalls zu Tony Craggs Skulpturenpark und soll in den kommenden Monaten für die Besucher zugänglich sein. Damit verdoppelt sich die Ausstellungsfläche von bisher fünf auf zehn Hektar. Insgesamt umfasst die Fläche des Privatparks 14 Hektar. Möglich wurde dies durch einen Grundstückstausch mit der Stadt Wuppertal.

In dem neuen oberen Teil des Skulpturengartens soll eine weitere große Freifläche entstehen, die einerseits einen tollen Blick über das Tal bietet, andererseits die Möglichkeit, hier weitere Großskulpturen aufzustellen. "Ich habe bereits eine Skulptur von Bogomir Ecker und eine von Richard Long gekauft. Dazu werden wir 13 meiner eigenen Arbeiten im neuen Teil des Parks aufstellen", berichtet Tony Cragg. Man könne diese schweren Werke aber erst installieren, wenn der Boden gefroren sei. Außerdem läuft derzeit der Bauantrag für eine zweite Ausstellungshalle auf dem Gelände. Es soll im Gegensatz zum bisherigen Glaskubus Wände besitzen, so dass auch Grafiken gezeigt werden können. "Bisher sind die Besucher sehr vom Wetter abhängig. Mit einer zweiten Ausstellungshalle kann man länger im Park verweilen", sagt Ruth Eising, Sprecherin des Skulpturenparks Waldfrieden, der nach der Villa des Fabrikanten Kurt Herberts benannt ist, zu der der Park ursprünglich gehörte. Die Bauarbeiten für die neue Ausstellungshalle beginnen vermutlich im Frühjahr 2013.

"Wir wollen das Niveau hochhalten", erklärt Tony Cragg: "Lieber Arbeiten einer bestimmten Qualität zeigen und dafür weniger." Ob er zufrieden sei mit seinem Park? "Ja. Wir haben viel gelernt", sagt der Bildhauer nachdenklich. Aber die Wuppertaler hätten nun einen Ort, wo sie mehrfach pro Jahr mit Besuch herkommen, sagt der gebürtige Brite und Leiter der Kunstakademie in Düsseldorf. 30 000 Kunst- und Naturfreunde besuchen im Jahr den Skulpturenpark.

Sie können demnächst die neue Fläche auch für ausgiebige Spaziergänge nutzen. Der Hausherr selbst achtet darauf, dass der Wald sich wieder zu einem richtigen Mischwald entwickelt. Deshalb wurden Ahorn und Eichen genauso gepflanzt wie Ulmen, Trauerweiden und Wildkirschen.

Damit mehr Leute im Park verweilen können, wurde auch das Café erweitert auf nun 80 Plätze. "Bei Besuchergruppen war der Raum schnell zu klein", erklärt Park-Geschäftsführer Michael Mader. So könne man im Café nun auch die Kinoreihe veranstalten, die wegen des großen Erfolgs fortgesetzt werden soll. Während dieses Jahr Filme über Künstler im Fokus standen, sollen es 2013 Filme von Künstlern wie Andy Warhol sein. Auch die Konzertreihen erfreuen sich großer Beliebtheit und sind schnell ausverkauft.

(ila)
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