Wuppertal Gutachten: Grünes Licht für Ikea

Wuppertal · Laut der Analyse sind die Auswirkungen auf den Einzelhandel in den Wuppertaler Zentren sowie in den Nachbarstädten verträglich. Das Sortiment muss modifiziert werden. Auch das Verkehrskonzept ist tragfähig.

 Ende 2014 soll der Ikea-Homepark eröffnet werden.

Ende 2014 soll der Ikea-Homepark eröffnet werden.

Foto: lber

Die Ansiedelung von Ikea im Wuppertaler Norden ist einen Schritt weitergekommen. Gestern wurden die Gutachten zu Einzelhandel und Verkehr vorgestellt. "Die erfreuliche Erkenntnis ist: Alle Probleme sind beherrschbar", sagte Oberbürgermeister Peter Jung. Wenn alle Empfehlungen umgesetzt werden, besteht eine Verträglichkeit mit dem umliegenden Einzelhandel. Darin ausdrücklich eingeschlossen sind auch Remscheid und Solingen. Jung: "Ich hoffe, wir können den Nachbarstädten deutlich machen, dass es uns mit dem Anliegen ernst ist."

Stadt- und regionalverträglich

Das Fazit des Gutachtens lautet: Die Sortimente von Ikea-Einrichtungshaus und Fachmarktzentrum sind stadt- und regionalverträglich und ohne negative städtebauliche Auswirkungen. Allerdings sind einige Änderungen entweder im Ikea-Einrichtungshaus oder Fachmarktzentrum vorzunehmen. Das Gutachten hatte ergeben, dass den Sortimenten im Bereich Sport, Heimtextilien, Hausrat, Kunst und Elektrowaren offenbar zu viel Verkaufsfläche eingeräumt worden war. Elektrowaren erhalten nun statt vorgesehener 1500 Quadratmeter Verkaufsfläche nur 1200. Bei den Sportartikeln reduziert sich die Fläche von 3000 auf 1800 Quadratmeter. Dafür erhalten Sportgroßgeräte wie Boote oder Angelbedarf statt geplanter 1000 nun 2200 Quadratmeter Verkaufsfläche.

Um etwas als verträglich mit dem Angebot in den Zentren zu bezeichnen, darf es nicht mehr als zehn Prozent Kaufkraft-Umverteilung bedeuten, erläuterte Rolf Volmerig von der Wirtschaftsförderung Wuppertal. Die Nachbarn fänden das "nicht prickelnd", sagte Volmerig, aber Wettbewerb belebe nun mal das Geschäft. Mit den Nachbarkommunen, dem Einzelhandelsverband und der IHK wird eine Aktualisierung der Bergischen Liste diskutiert. Auch mit den Bürgern will man ins Gespräch kommen, deshalb sind in der kommenden Woche zwei Termine vorgesehen, bei dem sich die Bürger einbringen können mit ihren Ideen.

Wie bereits bei vorherigen Diskussionen ist es nämlich vor allem die Verkehrssituation, die die Gemüter der Anwohner erhitzt. Ein Ikea-Homepark bedeutet 7000 zusätzliche Fahrzeuge pro Tag. Dafür hat ein Gutachten untersucht, wie der Verkehr verträglich abgewickelt werden kann. Das Ergebnis zeigt, dass bei einige Umbauten das Konzept "grundsätzlich machbar ist und gegenüber der heutigen Situation sogar Verbesserungen bringen kann", erklärte Stadtentwicklungsdezernent Frank Meyer. Dafür seien allerdings ein Umbau des Kreisels Mollenkotten, der etwas nach Westen verschwenkt wird und einen Bypass Richtung Süden erhält, ein Ausbau der Auffahrt auf die A46 von der Schmiedestraße sowie eine neue Zufahrt zu Ikea von dort aus nötig. Die Verkehrsflüsse könnten bewältigt werden, auch solange das Autobahnkreuz Wuppertal-Nord noch nicht ausgebaut ist, sagte Meyer. Das Umweltgutachten liegt noch nicht vor, soll aber im Mai vorgestellt werden.

Jung freute sich, dass alles im Zeitplan laufe. Danach könnte der Rat das Bauvorhaben im Dezember 2012 beschließen. Ende 2014 soll der Ikea-Homepark eröffnet werden. Doch Ikea kann erst bauen, wenn der Pachtvertrag des jetzigen Mieters, der Fertighausausstellung, Ende 2013 ausgelaufen ist. Jung bedauerte, dass die Hausausstellung keinen der angebotenen Ersatzstandorte angenommen habe.

(RP)
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