Wuppertal Günstige Mieten im Tausch gegen Hilfe beim Renovieren

Wuppertal · Aydin Orhun kennt sich in Oberbarmen aus. An der Schwarzbach ist er aufgewachsen und lebt noch immer dort. Auch von Immobilien versteht Orhun etwas. Deshalb engagiert er sich beim Projekt "Haushüten", das mehr Studenten und Künstler in den Wuppertaler Osten bringen und so die Leerstände von Wohnungen reduzieren soll.

Wuppertal: Günstige Mieten im Tausch gegen Hilfe beim Renovieren
Foto: Schwartz, Anna

Dafür spricht Orhun Haus- und Wohnungsbesitzer von eher unattraktiven Wohnflächen an. Sie können über "Haushüten" einen Mieter suchen, der die Immobilie pflegt - wenn die Miete entsprechend niedrig ist.

"Leerstand ist eine verschenkte Möglichkeit", findet Annaliesa Hilger von TransZent. Sie begleitet das "Haushüten"-Projekt wissenschaftlich. Ein Patentrezept hat sie bislang nicht gefunden. "Deshalb wollen wir mit den Personen im Stadtteil etwas entwickeln."

Fünf Personen, die in den Quartieren sehr gut vernetzt sind, entwickeln Ideen zur Leerstandsreduzierung und setzen sie gemeinsam mit TransZent und dem Büro für Quartierentwicklung um. Aydin Orhun ist einer dieser fünf. Als Geschäftsführer einer Immobilienverwaltung kann er einschätzen, was für Eigentümer und Mieter entscheidend ist. "Wir haben Häuser hier, die wirken sehr unattraktiv. Da will keiner einziehen." Er nennt eine Leerstandsquote von zehn Prozent.

Menschen mit geringem Einkommen könnten in diese Häuser einziehen, sie beleben und pflegen. "Die Arbeiten, die dort zu verrichten sind, sollen einfach sein, zum Beispiel die Wände streichen", sagt Orhun. Allein die Tatsache, dass die Häuser bewohnt würden, zeitige eine Wertsteigerung. Von neun Eigentümern hat Orhun schon positive Resonanz erfahren: "Die waren alle neugierig." Sind erst einmal Eigentümer und Wohnungen gefunden, kümmert sich "Haushüten" um die passenden Mieter und die rechtlichen Rahmenbedingungen, ergänzt Annaliesa Hilger.

(jnw)
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