Wuppertal Grüne im Rat fordern die Wupper-Express-Spur

Wuppertal · Bisher, sagt Anja Liebert, seien Anträge der Grünen Ratsfraktion in unschöner Regemäßigkeit abgelehnt worden. Aber nun wittern die Vorsitzende der Fraktion und Bürgermeisterin Bettina Brücher Morgenluft. Seit der Dieselskandal Deutschland erschüttert, könnten die Signale auf umweltfreundliche Fortbewegung gestellt sein. Brücher und Liebert fürchten allerdings, dass davon in Wuppertal noch nicht genügend angekommen ist. Deshalb geht die Grünen-Fraktion mit ihrem "Aktionsplan neue Mobilität" in Hauptausschuss und Rat. Wuppertal brauche eine nachhaltige Verkehrspolitik, die weniger auf das Auto fixiert sei und mehr Anreize biete, Alternativen zum Auto zu nutzen. Liebert: "Hier geht es nicht um grüne Spinnereien, es geht um die Gesundheit der Menschen."

Angesichts von überhohen Stickoxidwerten beispielsweise an Gathe, Steinweg und Steinbeck rechnet sie diesmal nicht mit der Missachtung der politischen Konkurrenz im Stadtrat. Sie sieht außerdem auch Oberbürgermeister Andreas Mucke in der Pflicht. "Wir unterstützen den lokalen Dieselgipfel. Aber Mucke muss liefern", fordert Liebert.

Die angedrohte Klage der Deutschen Umwelthilfe gegen Städte, in denen die Stickoxid-Grenze nicht eingehalten wird, könnte Wasser auf die Mühlen der Grünen sein. In ihrem Aktionsplan fordern die unter anderem, eine Wupper-Express-Spur von Oberbarmen bis Vohwinkel. Diese Spur soll Bussen. Taxen, Elektroautos und Fahrrädern vorbehalten sein. Außerdem soll die Ladeinfrastruktur ausgebaut werden, damit mehr Menschen Elektroautos kaufen. Um die Radinfrastruktur zu verbessern, sollen sämtliche Einbahnstraßen auf dem Rad in beide Richtungen genutzt werden dürfen, auf oder neben Busswegen sollen neue Radspuren errichtet werden. Außerdem sprechen sich die Grünen für Fahrradstraßen aus, eine soll die Elberfelder Innenstadt über die Friedrichstraße mit der Nordbahntrasse verbinden. "Wuppertal ist berühmt für seine Treppen. Viele davon sind gesperrt. Sie müssen dringend saniert werden", sagt Bürgermeisterin Brücher. Dass der städtische Fuhrpark auf emissionsfreie Fahrzeuge umgestellt werden muss, verstehe sich von selbst. Was den ÖPNV betrifft, soll Wuppertal sich im Verkehrsverbund VRR als Modellstadt für ein Bürgerticket anbieten. Die Seilbahn vom Döppersberg auf Küllenhahn soll den Busverkehr ergänzen, nicht ersetzen.

(ll)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort