Wuppertal Geballter Ansturm der Kabarettisten

Wuppertal · Das Frühjahr ist traditionell die Zeit fürs Kabarett in Wuppertal. Jedes Jahr häufen sich von Januar bis Mai die Auftritte bekannter und weniger bekannter Größen des spitzfindigen Wortes in den Veranstaltungstempeln der Stadt.

Die Großkaliber des Kabaretts läuten gleich humorvoll im Januar das Jahr ein: Dieter Hildebrandt (heute), Volker Pispers (24. Januar) und Johann König (25. Januar) geben sich quasi die Klinke des Barmer Bahnhofs in die Hand - das Problem: Alle Vorstellungen sind ausverkauft. Freunde der gehobenen Blödelei sollten deshalb vielleicht einfach mal bei Newcomern reinschauen und sich überraschen lassen, wie groß die Vielfalt auf dem Gebiet ist.

Ein Newcomer steht am Freitag, 25. Januar, auf der Bühne des Kontakthofs: Björn Jung fragt mit seinem Comedy/Kabarett-Programm "War das jetzt schon Sex? Oder Mann in Not!". Er beschreibt sich selbst als einen mittelgroßen Mann mittleren Alters, der sich mutig und unverblümt seiner mittelgroßen Lebenskrise stellt, und zeigt, dass man nach außen ganz lässig rüberkommen kann, auch wenn man mal wieder alles falsch gemacht hat.

Am kommenden Sonntag, 27. Januar, präsentiert Markus Krebs "Literatur unter Betäubung" und die für ihn typischen Geschichten aus dem Ruhrpott im Barmer Bahnhof. Typisches Markenzeichen: die schwarze Pudelmütze mit "Ruhrpott"-Schriftzug und die dunkle Sonnenbrille. Krebs will den Beweis antreten, dass Eckhart von Hirschhausen mit seinem Urteil über ihn ("absolute Comedy-Entdeckung des Jahres") nicht falsch liegt.

Gabi Kösters Buch "Ein Schnupfen hätte auch gereicht" über ihren Schlaganfall und wie sie wieder auf die Beine kam, wurde gleich bei Erscheinen ein Bestseller. Nun liest die Kabarettistin am 3. Februar im Barmer Bahnhof daraus vor und beweist, dass sie sich nicht so schnell unterkriegen lässt.

Konrad Beikircher präsentiert "Das Beste aus 35 Jahren" am 8. Februar im LCB, Haus der Jugend. Für die Jubiläumstournee hat er Radiosendungen durchsucht und in Unveröffentlichtem und seinen Klassikern wie seinen rheinischen Wortprogrammen gegraben.

"Trude träumt von Afrika" tourt bereits seit 19 Jahren, diesmal ist die Comedy-Combo wieder mit Percussion und dem neuen Programm "Wenn Träume (beinah) wahr werden" unterwegs und gastiert am 15. Februar im LCB. Musikalischer wird?s am 16. Februar, wenn Götz Alsmann der Stadt Paris ein musikalisches Denkmal setzt. Eine einzigartige Melange will der Entertainer schaffen, wenn er das Jazzige der französischen Lieder aus der goldenen Zeit des Chansons zusammen mit dem exotisch-swingenden Klang des Alsmann-Ensembles vermengt. Mit seiner vierköpfigen Band kommt Götz Alsmann in die Stadthalle am Johannisberg.

"Ohne Sex geht?s auch (nicht)", behauptet Mark Britton am 23. Februar im LCB. Der Comedian mit britischen Wurzeln präsentiert einen Reisebericht aus den mittleren Jahren zwischen Teenager und Rentner, zwischen Skateboard und Rollator, zwischen Playstation und Intensivstation, zwischen Pickel-Ausbruch und Prostata-Kollaps, indem zwar ein Leben ohne Sex denkbar wird, aber nicht ohne Brille.

Lore Duwe ist eine Wuppertaler Lokalmatadorin, "bergisch bott" im Ton, dann wieder einfühlsam. Mit ihrem Plattkallerabend gastiert sie ab 2013 im Kontakthof. Der erste Abend der Reihe findet am 5. März um 19 Uhr statt. Die Schauspielerin und Entertainerin führt mit vielen Freunden und dem von ihr bekannten Witz durch einen Abend der unter dem Motto "Wennße wähl?s dann wähle richtig" steht - im Wahljahr 2013 wahrscheinlich nicht die falsche Wahl.

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