Wuppertal Ein Museum zum Ausprobieren

Wuppertal · Wenn Anette Harms Besuch empfängt, wird es richtig laut. Schließlich beherbergt sie in ihrem Kindermuseum in Langerfeld jede Menge Instrumente, die zum Ausprobieren bereitstehen. Die jungen Besucher ab fünf Jahren lassen sich das nicht zweimal sagen. An diesem Tag sind zwei Gruppen mit Vorschulkindern aus dem katholischen Kindergarten St. Raphael da. Und die Kleinen nehmen die "Exponate" gleich in Beschlag.

 Julia, Luna, Lilian und Raphaela vom Kindergarten St. Raphael versuchen sich an den ungewöhnlichen Instrumenten im Kindermuseum

Julia, Luna, Lilian und Raphaela vom Kindergarten St. Raphael versuchen sich an den ungewöhnlichen Instrumenten im Kindermuseum

Foto: RP, Jürgen Moll

Verrückte Klangobjekte

Im Kindermuseum hängen und stehen allerdings keine gewöhnlichen Instrumente. Es sind verrückte Klangobjekte aus Sperrmüll, bunt angemalt. Verrückt, weil sich der Bauch eines Holzelefanten als Trommel entpuppt oder die Zähne eines Krokodils tolle Geräusche von sich geben, wenn die Kinder mit einem Holzstab dagegen schlagen. Originell ist auch jenes Ausstellungsstück: Mit einer Kurbel bringt der Besucher Fäden, an den Metallringe hängen, in Bewegung. Beim Auspendeln schlagen die Ringe gegen die mit Wasser gefüllten Glasflaschen.

Seit einem Vierteljahrhundert existiert das Kindermuseum. Annette Harms hat es allerdings erst vor wenigen Jahren übernommen und das Haus kernsaniert. Auch die Instrumente haben ein neues Make-up bekommen. "Schließlich geht mit der Zeit auch einiges kaputt, wenn die Kinder die Instrumente ausprobieren", erklärt die Museumsleiterin. Sie führt die Gruppen durch ihr kleines Reich von 80 Quadratmetern. Etwa 90 Minuten dauert eine Führung. Nur nach Vereinbarung, an den Wochenenden und in den Schulferien öffnet das Museum. "Auch Kindergeburtstage kann man hier machen", sagt Harms. Für diese Anlässe steht ihr eine Hilfe zur Seite. "Ansonsten mache ich alles selbst."

Neben den witzigen Instrumenten, die ehemalige Jugendliche einer Förderschule gebaut haben, gibt es in einem anderen Raum ganz viele Postkarten zu entdecken: Kinder aus aller Welt haben darauf ihre Wünsche und Gedanken für die Zukunft verewigt. Spannend und hübsch anzusehen: mal bunt und fröhlich, mal grau und traurig - so, wie das Leben auf der Erde ist. Das Highlight dürfte das Ende der Führung durch das Museum sein: Zum Abschluss musizieren alle gemeinsam. Das ist ein tolles Konzert - etwas laut, macht aber riesengroßen Spaß.

Kindermuseum 0202 605278, Beyeröhde 1, Langerfeld; Eintritt für Gruppen bis zehn Personen: vier Euro pro Person.

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