Wuppertal Effizient und elegant über Hindernisse

Wuppertal · Remscheid bekommt eine, Wuppertal hat sie schon – eine Parkouranlage. Mitte Januar wurde die neue Anlage, die am ehemaligen Bahnhof Wichlinghausen und der Nordbahntrasse gebaut wurde, freigegeben und bietet den Nutzern vielfältige Möglichkeiten ihren Sport auszuüben. Die Sportstätte ist die größte ihrer Art in Deutschland.

 Abgehoben: Auf der Parkouranlage in Wichlinghausen haben die Sportler viele Möglichkeiten, sich bei der Überwindung der Hindernisse Wege zu suchen.

Abgehoben: Auf der Parkouranlage in Wichlinghausen haben die Sportler viele Möglichkeiten, sich bei der Überwindung der Hindernisse Wege zu suchen.

Foto: Moll

Remscheid bekommt eine, Wuppertal hat sie schon — eine Parkouranlage. Mitte Januar wurde die neue Anlage, die am ehemaligen Bahnhof Wichlinghausen und der Nordbahntrasse gebaut wurde, freigegeben und bietet den Nutzern vielfältige Möglichkeiten ihren Sport auszuüben. Die Sportstätte ist die größte ihrer Art in Deutschland.

Klettern, sich an Stangen entlang hangeln, auf und über Mauern springen: darum geht es bei Parkour. Dabei wird versucht, Hindernisse auf schnelle, effiziente und elegante Art zu überwinden. Räumliche Strukturen werden von den Sportlern (genannt "Traceure" = "die den Weg ebnen") neu interpretiert und auf unkonventionelle Art und Weise überquert. Neben dem Sportlichen nimmt hierbei auch die Mentalität einen wichtigen Teil ein. Durch diese Sportart sollen nicht nur die eigenen körperlichen Grenzen entdeckt werden. Die Sportler lernen auch, sich selbst richtig einzuschätzen und Hindernisse, die im Leben auf sie warten, zu überwinden, statt sie zu umgehen.

Bei der Planung und Realisation der Anlage am Bergischen Plateau arbeitete die Stadt eng mit der Wuppertaler Parkoursportler-Szene, dem angrenzenden Schulzentrum Ost, der Fakultät Sportwissenschaft der Wuppertaler Universität sowie der Diakonie mit ihrem Projekt "WiO-Fit" zusammen. "WiO-Fit" ist eine Initiative, die sozial benachteiligte Jugendliche über Sport oder Bewerbungstraining wieder näher an die Gesellschaft heranführen möchte. Finanziert wurde das knapp 400 000 Euro teure Projekt zu 80 Prozent aus Mitteln des Bund-Länder-Programms "Soziale Stadt" und der Förderrichtlinien Stadterneuerung des Landes.

Entstanden ist eine Stätte, an der für den Sport typische Bewegungsabläufe und Techniken trainiert werden können — und das im gesicherten öffentlichen Umfeld. Die Anlage ist so angelegt, dass sie sowohl für Anfänger als auch für geübte Sportler attraktiv ist — und lange Zeit bleibt. Was die Sicherheit angeht, gelten für die Parkouranlage die gleichen strengen Normen wie für öffentliche Spielplätze. Es gibt Abstandsflächen und Fallschutzbereiche, um schwerere Verletzungen zu vermeiden. Die Parkour-Objekte sind so angeordnet, dass je nach eigener Kreativität und sportlicher Erfahrung immer wieder neue Herausforderungen und Bewegungsabläufe entstehen können.

Der Bodenbelag besteht zum großen Teil aus Asphalt, um den Sportlern so viel Bewegungsfreiheit wie möglich zu geben. Wo es nach Regeln und Normen nötig ist, wurde als Fallschutz ein gegossener Kunststoffbelag eingebaut. Der Belag ist aber mehr als nur Mittel zum Zweck. Durch den gezielten Einsatz von Farbe entsteht zusätzlich ein Kontrast zum Grau der Betonelemente. Den gleichen Zweck erfüllt die künstlerische Gestaltung der 50 Meter langen Rückwand der Anlage. Dort schuf der bekannte Wuppertaler Graffiti-Künstler Martin Heuwold ein Gesamtbild, bei dem typische Bewegungen des Parkour-Sportes dargestellt werden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort