Wuppertal Die Stadt steckt 38 Millionen Euro in die Schulen

Wuppertal · "NRW-Schulen in einem erbärmlichen Zustand" - mit dieser Schlagzeile rüttelte der WDR vor kurzem das Land auf. 85 Prozent aller Schulen hätten Sanierungsbedarf, erklärte der Sender auf Grundlage einer Umfrage. In Wuppertal sieht es besser aus, sagt Thomas Lehn vom städtischen Gebäudemanagement (GMW). "Wir haben den Großteil des Sanierungsbedarfs an Schulen in den letzten 17 Jahren abgearbeitet", sagt er. Inzwischen bräuchten noch etwa ein Drittel der Schulen eine Sanierung. Denn Schulsanierung sei eine der großen Aufgaben des GMW. Es kümmere sich vor allem um bauliche Reparaturen, Brandschutz und Entfernung von Schadstoffen. In diesem Jahr werde das GMW 38 Millionen Euro in die Schulen investieren - 55 Prozent seines Gesamtetats.

Lehn ist sich bewusst, dass an vielen Stellen eine Renovierung wünschenswert wäre. Aber das GMW konzentriere sich aufs Sanieren und Beseitigen von Schäden - nur Fenster, Fassaden oder Raumanstriche zu erneuern, sei nicht effektiv. Da vermittle das GMW eher Farbe und Helfer vom zweiten Arbeitsmarkt. "Unsere Priorität ist die grundlegende Sanierung für die nächsten 20 bis 30 Jahre. Aber wenn wir sanieren, renovieren wir natürlich auch." Wichtig sei, dass das Gebäude grundlegend untersucht werde, um mögliche Schadstoffe zu finden.

Aktuell werde am Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium (WDG) und am Berufskolleg Haspel gearbeitet, die Sanierung eines Gebäudes beim Bau der Gesamtschule Katernberg sowie die Grundschule Ferdinand-Lasalle-Straße seien ebenfalls Gesamtsanierungen. Als nächstes stünden die Grundschulen Nathrather Straße und Peterstraße, die Gesamtschule Langerfeld und das Gymnasium Johannes Rau auf der Liste. Dabei arbeite das GMW seit dem WDG-Projekt nach einem besonderen Plan. Der beinhalte eine ausführliche Planungsphase - genannt "Phase Null", in der die Schule über ihr pädagogisches Konzept nachdenke und die Raumaufteilung dann darauf abgestimmt werde. So würden zum Beispiel große Flure zu "pädagogischen Flächen".

Helge Krüger von der Lehrergewerkschaft verweist auf eine GEW-Umfrage zum Thema Sporthallen. Die habe vor zwei Jahren ergeben, dass es dort erheblichen Sanierungsbedarf gab. Die Sanitärbereiche seien oft in einem desolaten Zustand. Das gelte auch für die Schultoiletten.

(RP)
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