Wuppertal Die Hälfte des Radhauses wird zur Abstellkammer

Wuppertal · Die Planungs- und Baubegleitkommission beschließt den Bau für Rad-Abstellplätze. ESW zieht als Untermieter ein.

 Das begrünte Radhaus soll einen grünen Akzent am neuen Döppersberg in Wuppertal setzen.

Das begrünte Radhaus soll einen grünen Akzent am neuen Döppersberg in Wuppertal setzen.

Foto: Gebäudemanagement Wuppertal

Die Planungs- und Baubegleitkommission Döppersberg hat den Bau einer Rad-Abstellanlage am Döppersberg mit Kosten von 935.000 Euro mit den Stimmen von SPD, CDU, Grünen und Linken bei einer Gegenstimme der FDP auf den Weg gebracht. In dem sogenannten Radhaus, das bis Ende des Jahres am Brausenwerth im Schatten des Primark-Gebäudes entstehen soll, werden zunächst 150 Stellplätze für Räder geschaffen. In einer späteren Ausbaustufe soll die Kapazität auf maximal 300 Stellplätze ausgebaut werden.

"Die für das Abstellen von Fahrrädern zunächst nicht benötigten Flächen sollen vorübergehend als Lagerflächen an den Eigenbetrieb Straßenreinigung Wuppertal (ESW) und andere vermietet werden", erklärte Dezernent Frank Meyer. Aufgrund der besonderen Anforderungen an die Sauberkeit des neuen Stadteingangs Döppersberg bestehe ein erhöhter Bedarf an Abstellflächen für Reinigungsmaterialien, Streusalz oder Fahrzeuge, argumentiert die Verwaltung.

Die 935.000 Euro finanziert die Stadt aus Mitteln der Stellplatzrücklage. Sie speist sich aus Ablösesummen an die Stadt, die fällig werden, wenn ein Bauherr bei einem Projekt nicht die notwendigen Parkplätze vorweisen kann.

Das Radhaus soll eine allseitig begrünte Fassade und ein begrüntes Dach erhalten. Derzeit seien im Bereich des Döppersberg fast ausschließlich geschlossene und versiegelte Flächen zu finden, gesteht die Verwaltung ein. Das begrünte Radhaus solle den besonderen Stellenwert des Radverkehrs für den Klimaschutz an dieser Stelle verdeutlichen.

Über die Größe, den Standort und die Kosten des Radhauses war in Vorfeld der Entscheidung intensiv in den zuständigen Ratsgremien diskutiert worden. Zweifel und Kritik wurden vonseiten der Fahrradlobby vor allem auch am Standort Döppersberg geäußert, der für Radfahrer nur schwer erreichbar sei. Der aktuelle Plan für das Radhaus ist ein Kompromiss. Sie sieht zunächst 150 Stellplätze vor, darunter 29 in Form von abschließbaren Abstellboxen für E-Bikes. Das Gebäude entspricht in seinen Ausmaßen bereits der zweiten Ausbaustufe und könnte die doppelte Zahl von Stellplätzen bieten. Wie lange das Radhaus teilweise als Abstellkammer genutzt wird, hängt von der Nachfrage ab. Sollten mehr als 150 Plätze benötigt werden, dann würde der zweite Teil des Gebäudes wieder entmietet. Eine spätere bauliche Erweiterung des Gebäudes wäre teurer gewesen, erklärte Baudezernent Frank Meyer.

Die Stadt rechnet mit Betriebskosten pro Stellplatz von 70 Euro pro Jahr. Es sollen Jahresvermietungen für 60 Euro, Monatsvermietungen für sechs und Tagesvermietungen für einen Euro pro Stellplatz angeboten und damit die jährlichen Betriebskosten von 11.000 Euro gedeckt werden.

(RP)
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