Wuppertal Das Freibad Mirke als Galerie unter freiem Himmel

Wuppertal · Das Freibad als Open-Air-Galerie: Das Schwimmbad Mirke, das dieses Jahr als Freibad wegen technischer Mängel und Unwirtschaftlichkeit geschlossen wurde, wandelt sich in diesem Sommer dank der Galerie Kunstkomplex zur Sommerresidenz für Künstler. Noch bis 4. September stellen Wuppertaler Künstler auf der 14 000 Quadratmeter großen Anlage ihre Werke aus. Bei einem sommerlichen Spaziergang um das leere Becken herum und auf den Liegewiesen kann man die Kunst entdecken.

 Das leere Schwimmbad: Damit der Anblick nicht ganz so traurig ist, gibt es diesen Sommer dort Kunst, am kommenden Samstag sogar Tanztheater.

Das leere Schwimmbad: Damit der Anblick nicht ganz so traurig ist, gibt es diesen Sommer dort Kunst, am kommenden Samstag sogar Tanztheater.

Foto: veranstalter

Tanzperformance am Wochenende

Holger Bär präsentiert eine Stichmaschine, die Bilder in Serie produziert, Bodo Berheide zeigt Zeichnungen und Skulpturen, in denen er sich mit der Frage nach Natur, Umwelt und Wirtschaftlichkeit beschäftigt. Malerei ist von Kiddy Citny, Sarah Burek, Steven Hautemanière, Stephan Kimmerl, Partricia Murawski und André Chi Sing Yuen zu sehen. Zeichnungen und Skulpturen zeigen Patryk Lukas (der das Plakat entworfen hat), Hans Hoge, Markus Draese und Sala Sedikki, der durch Elektromotoren angetriebene Bewegungsmaschinen Alltagsgegenstände umfunktionalisiert und ihnen — in neue Kontexte gesetzt — eine neue Funktion beschert. Eberhard Kranemann ist mit Farbrauminstallationen und Farb-Klang-Videos bei dem Ausstellungsprojekt vertreten, das vom Kulturbüro der Stadt unterstützt wird.

Im Trockenbecken soll es außerdem Tanzperformances, Theaterlesungen, Konzerte und Kinderprogramm geben. Am Wochenende, wenn auch die Künstler anwesend sind, locken Mitmachaktionen. Lore Duwe will einen Mundart-Abend im Freibad Mirke veranstalten. Für Kinder wird ein gesondertes Ferienprogramm organisiert, zum Beispiel mit einem Theaterprojekt für Kinder zwischen sechs und zehn Jahren.

Am kommenden Samstag um 21.30 Uhr steht ein Highlight auf dem Programm. Dann zeigen "techEINS" ihr neues Projekt im leeren Schwimmbecken. Die Tänzer Pascal Merighi (Tanztheater Wuppertal) und Ivan Fatjo thematisieren die zunehmende körperliche Entfremdung zugunsten einer virtuellen Annäherung. Für besseren Sitzkomfort und gegen Kälte wird empfohlen, Kissen, Decken und warme Kleidung mitzubringen.

Ob es die Sommerresidenz in dieser Form auch im nächsten Jahr wieder geben wird, ist noch ungewiss, denn der Veranstalter, der Verein Pro Mirke, hofft natürlich, das 160 Jahre alte Freibad schnell sanieren zu können, so dass nächstes Jahr wieder Wasser die Badegäste ins Becken lockt. So soll die Sommerresidenz auch dazu beitragen, die Wuppertaler dafür zu sensibilisieren, dass es wichtig ist, das historische Freibad nahe der Elberfelder Innenstadt zu erhalten.

(RP)
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