Wuppertal Björn Krüger will Musiknachwuchs fördern

Wuppertal · Als Alexander Löwenherz besingt er seine Stadt: Björn Krüger ist unverkennbarer Lokalpatriot. Mit seinen Bandprojekten wie Uncle Ho, Bosse, in der Formation von Henrik Freischlader und der Blue Man Group ist der Profimusiker viel unterwegs, kehrt aber immer gerne ins Tal zurück. Als sein Alter Ego Löwenherz tritt der Drummer mit bekannten Liedern auf, denen er originelle Texte mit Wuppertaler Bezug überstülpt.

 Björn Krüger als sein Alter Ego Alexander Löwenherz.

Björn Krüger als sein Alter Ego Alexander Löwenherz.

Foto: privat

"Heckinghausen — jetzt komm ich" singt er auf den Song "California" von Phantom Planet oder "Wer braucht schon New York, ich habe Wuppertal" zu "Bulletproof" von La Roux. Aus den "California Girls" von Katy Perry werden bei ihm "Wuppertaler Mädchen". Im 70er-Jahre-Anzug, mit gegelten Haaren und ironischem Lächeln auf den Lippen steht er dann auf kleinen Bühnen und begeistert das Publikum nicht nur mit seiner variationsreichen Singstimme, sondern auch mit seinen schnoddrigen Moderationen — wie etwa beim Viertelklang Festival im Luisenviertel. Demnächst wird Löwenherz wohl einem breiteren Publikum bekannt: Radio Wuppertal spielt ab Dezember seine lokalpatriotischen Songs.

Seit Oktober ist Björn Krüger auch Geschäftsführer des Ronsdorfer Rockprojekts, das seit 25 Jahren das Schülerrockfestival ausrichtet. Dort hat Krüger, heute 38 Jahre alt, selbst einst seinen ersten großen Auftritt gehabt. Das von Kalle Waldinger gegründete Festival ist eine Institution im Tal. Jedes Jahr bewerben sich mehr als 100 Schülerbands aus ganz Deutschland, verstärkt jedoch aus der Region.

Beim Festival selbst, das wieder am 25. Januar 2012 in der Unihalle stattfindet, stellen sich 25 bis 30 Bands vor. 3000 Zuschauer schauen ihnen im Schnitt dabei zu. "Das ist einmalig in Deutschland", sagt Björn Krüger.

Songs ins Internet stellen

Das beliebte Schülerrockfestival will der neue Geschäftsführer weiterentwickeln. "Ich möchte Bands, die Talent und Leidenschaft haben, fördern und an die Hand nehmen", sagt der Wuppertaler. Seine guten Kontakte zu Plattenlabels will er einbringen. Alles tun, was zur Professionalisierung junger Bands beiträgt. Workshops anbieten, Leute in die Stadt holen, die den jungen Musikern zeigen, wie man sich selbst vermarktet oder seine Songs ins Internet stellt.

Für ihn selbst gab der Auftritt beim Schülerrockfestival ebenfalls die Initialzündung. Krüger hatte erst mit 16 Jahren angefangen, Schlagzeug zu spielen. "Der erste richtig große Auftritt vor so vielen Zuhörern setzt Energien frei." Das sei heute nicht anders, wenn er die jungen Musiker beobachtet. "Da ist das gleiche Funkeln in den Augen." Schon seit zwei Jahren kümmert er sich ehrenamtlich um das Schülerrockfestival, erst jetzt wurde daraus eine feste Anstellung.

Die Zusammenarbeit mit Kalle Waldinger, dem Vorsitzenden des Vereins, sei sehr gut. "Wir ergänzen uns, denn wir haben einen anderen musikalischen Hintergrund", erklärt der Geschäftsführer des Ronsdorfer Rockprojekts, das nun allerdings in der "Villa Rock" auf Einern eine neue Heimat gefunden hat. Dort gibt es Probenräume, wo die Schülerbands vorspielen können, Büroräume und eine Gastwohnung für Musiker. Krüger hofft, dass Kalle Waldinger noch einige Jahre mit ihm das ambitionierte Projekt leitet. Bewerben für das Schülerrockfestival kann man sich noch bis Mitte November. Offene Vorspieltermine für Schülerbands in der "Villa Rock", Einern 140, am 30. und 31. Oktober sowie am 3. und 7. November, jeweils 16 bis 19 Uhr. Infos und Anmeldebogen unter

(mm)
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