Wuppertal 170 Millionen Euro fürs Simonshöfchen

Wuppertal · 585 Häftlingen soll die Justizvollzugsanstalt nach dem Umbau und einer Kernsanierung Platz bieten. Das Gefängnis soll noch sicherer werden. Die Arbeiten beginnen im Sommer 2017 und sollen in vier Jahren abgeschlossen sein.

 Die auf dem Plan rot gefärbten Gebäude, darunter eine Werkhalle, werden neu errichtet, alle anderen werden kernsaniert.

Die auf dem Plan rot gefärbten Gebäude, darunter eine Werkhalle, werden neu errichtet, alle anderen werden kernsaniert.

Foto: Justizministerium NRW

Das Land Nordrhein-Westfalen investiert in den nächsten vier Jahren 170 Millionen Euro in seine Haftanstalt Simonshöfchen in Vohwinkel. Das erklärte jetzt NRW-Justizminister Thomas Kutschaty (SPD). Demnach beginnen die Vorarbeiten bereits zu Beginn des kommenden Jahres mit dem Fällen einiger Bäume auf dem landeseigenen Gelände. "Im Sommer beginnen die Arbeiten richtig", sagte Kutschaty. Dessen Parteigenosse und Wuppertaler Landtagsabgeordnete Josef Neumann sprach von einer wichtigen Investition in die Sicherheit des Landes. "Und es ist auch eine Investition, von der die regionale Wirtschaft profitiert.

Die Justizvollzugsanstalt Simonshöfchen ist 1980 eröffnet worden und damit eigentlich noch recht jung. Aber seit Jahren beklagen Anstaltsleitung und die derzeit 212 Beschäftigten einen zunehmend schlechter werdenden baulichen Zustand. Außerdem genügen Brandschutz und Ausstattung nicht modernen Ansprüchen. So ist geplant, dass Etagenduschen eingebaut werden, die Häftlinge also nicht mehr weite Wege durch die Hafttrakte laufen müssen, um zu den Waschräumen zu gelangen. Dabei geht es allerdings nicht etwa um Komfort, sondern um Sicherheit.

Zudem soll erheblich in Technik und Sicherheit des Gebäudekomplexes investiert werden. Geplant ist, die Arbeiten im laufenden Betrieb auszuführen. "Das geht nicht anders. Wir brauchen die Haftplätze", sagte Kutschaty. Heute können maximal 515 Gefangene am Simonshöfchen untergebracht werden, davon 358 in Untersuchungshaft. Wenn die Kernsanierung abgeschlossen ist, soll das Gefängnis maximal 585 Häftlinge aufnehmen können. Dafür braucht das Gefängnis insgesamt mehr Raum. Aus diesem Grund ist geplant, auf die 40 Dienstwohnungen auf dem Gelände zu verzichten. Sie sollen einem weiteren Haus für Häftlinge weichen. "Wir sind mit Wuppertaler Wohnungsbaugesellschaften im Gespräch, um den Beschäftigten guten Ersatz anbieten zu können", sagte Neumann. "Und bei dadurch entstehenden Kosten sind wir flexibel", fügte der Justizminister hinzu.

Die Haftanstalt hat nach der Sanierung einen veränderten Zuschnitt. Die Pforte wird verlegt. Durch die Ausweitung auf die Fläche für die Dienstwohnungen umfasst die JVA-Mauer künftig 62 000 statt 47 200 Quadratmeter. Die Umbauten sollen so organisiert werden, dass stets zwei Drittel der Plätze verfügbar sind. "Und wir wollen das so organisieren, dass die Baustellenfahrzeuge den Anwohnern keine Parkplätze wegnehmen", sagte Neumann.

Die Justizvollzugsanstalt Simonshöfchen hat ihren Namen vom nahegelegenen Simonshof. Die nun beginnenden Arbeiten sind nicht die ersten an dem Komplex. Zuletzt wurden mit Asbest belastete Bauteile ausgetauscht. Auch das geschah im laufenden Betrieb.

Die JVA in Vohwinkel ist nicht die einzige in Wuppertal. Vor sechs Jahren ist in Ronsdorf ein Gefängnis für junge Straftäter eröffnet worden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort