Wuppertal 125 Jahre Staudengärtnerei in Ronsdorf

Wuppertal · An diesem Jubiläumswochenende führt Gartenarchitektin Anja Maubach selbst durch die Gärten von Arends Maubach.

 Stauden in allen Farben und Formen – die gibt es in Ronsdorf auf zwei Hektar Fläche zu bewundern. Anja Maubach leitet die 1888 gegründete Staudengärtnerei Maubach Arends, eine der ältesten und bekanntesten Staudengärtnereien Deutschlands.

Stauden in allen Farben und Formen – die gibt es in Ronsdorf auf zwei Hektar Fläche zu bewundern. Anja Maubach leitet die 1888 gegründete Staudengärtnerei Maubach Arends, eine der ältesten und bekanntesten Staudengärtnereien Deutschlands.

Foto: Jürgen Moll

Seit 125 Jahren gibt es die Staudengärtnerei Arends Maubach in Ronsdorf. Das Jubiläum feiert Anja Maubach morgen und am Sonntag mit einem besonderen Gartenwochenende. An beiden Tagen gibt es Gartenführungen und Vorträge. Eine Ausstellung beleuchtet die Geschichte der Gärtnerei. Außerdem stellen Handwerker ihre Produkte rund um das Thema Garten vor, die Lust machen sollen, selbst etwas im Grünen zu gestalten. "Die Besucher können sich inspirieren lassen für ihren eigenen Garten", sagt Anja Maubach, die die Staudengärtnerei in der vierten Generation führt.

"Garten ist Leidenschaft" lautet Maubachs Motto und auch der Titel ihres 2011 erschienenen Buches. Die Gartenarchitektin widmet sich ganz dem Familienbetrieb wie schon ihr Urgroßvater und Gründers Georg Arends. Bei ihrer Gründung war die Gärtnerei sieben Hektar groß. Georg Arends — der auch künstlerisch fotografierte und dem das Von der Heydt-Museum 2010 eine Ausstellung widmete — war einer der ersten und bekanntesten Staudengärtner in Deutschland und züchtete etwa 350 neue Sorten — von der Orchidee bis zur Astilbe. "Damals war die heimische Staudenwelt noch nicht so bunt", erklärt Anja Maubach. Ihrem Urgroßvater sei es darum gegangen, die Arten für das Bergische Land auszuweiten.

Katzenminze, Chinaschilf, Sonnenbraut oder Indianernessel — das ist nur eine kleine Auswahl der Gewächse, die man in der Staudengärtnerei Arends Maubach bewundern oder auch kaufen kann. Die 1888 gegründete Staudengärtnerei ist eine der ältesten Deutschlands und pflegt die Tradition auf "Ronsdorfs blumiger Höh". 1400 Arten und Sorten sind hier auf zwei Hektar zu sehen, arrangiert in verschiedenen ansprechenden Gärten. Nun gibt es auch ein Café in den Räumen des ehemaligen Wohnhauses auf dem Gelände. In dem Café "Montjoie" ("Berg der Freude") kann man die Eindrücke aus den verschiedenen Gärten bei Kaffee und Kuchen sprichwörtlich verdauen.

Sogar aus dem Ausland kommen die Besucher nach Ronsdorf, um sich die Stauden anzusehen oder besondere Blumenzwiebeln zu kaufen. Verschiedene Gartenvariationen sollen die Besucher anregen: "Man kann hier über die eigenen Wünsche nachdenken. Wann verbringe ich Zeit im Grünen? Was will ich damit?", erklärt die Gartenphilosophin. Der Garten sei auch immer der Spiegel desjenigen, der ihn anlegt.

Zu dem Jubiläumswochenende werden Keramiken, Schmiedearbeiten, Postkarten, Bürsten, Filzarbeiten, Malerei, Schmuck, Gartenmöbel und -bücher, englische Gewächshäuser, Hüte, gedrechselte Schreibwerkzeuge ausgestellt — alles handgemacht. Daneben stellt der Georg-Arends-Förderkreis aus.

Im September steht eine Premiere an: Dann gibt es erstmalig ein dreitägiges Staudenfestival mit Vorträgen und Workshops. Am 21. September wäre Staudengärtnerei-Gründer Georg Arends 150 Jahre alt geworden. Anja Maubach selbst feierte dieses Jahr ihren 50. Geburtstag, und die Gärtnerei wird 125: Deshalb haben sich vom 20. bis 22. September zahlreiche Referenten in Ronsdorf angesagt. "Alles meine Freunde, mit denen ich den Tag gestalte", sagt Anja Maubach. Themen sind Pflanzen aus dem Himalaya genauso wie Biogärtnern, Pflanzenfarben oder Stadtgärten. Etwa 300 Gäste können pro Tag teilnehmen. "Das werden Ferientage — nur dass man nicht nach England muss, sondern nur nach Ronsdorf fahren kann", sagt die Gartenexpertin.

(RP)
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