Wülfrath Unverpackt-Laden steht in den Startlöchern

Wülfrath · Ende des Jahres soll das Geschäft an der Wilhelmstraße 139 öffnen – möglich gemacht durch sogenanntes Crowdfunding.

 Wollen Plastik aus dem Alltag verbannen und gute Lebensmittel anbieten: Anne Schemann (links) und Cristin Prehn.

Wollen Plastik aus dem Alltag verbannen und gute Lebensmittel anbieten: Anne Schemann (links) und Cristin Prehn.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Endlich haben Anne Schemann und Cristin Prehn auch ein passendes Ladenlokal gefunden: Ihr Geschäft „Grünkorn unverpackt“, wird der erste Laden sein, der in Wülfrath verpackungsfreie, nachhaltige Lebensmittel aus der Region anbietet.

„Das Ladenlokal ist an der Wilhelmstraße 139. Dort haben wir genug Platz und auch der finanzielle Rahmen stimmt, der Vermieter war sehr entgegenkommend“, zeigt sich Anne Schemann zufrieden, „er möchte auch bei uns einkaufen“, berichtet sie. Ende des Jahres soll der Laden dann eröffnet werden.

Zwar liege das Ladenlokal nicht direkt in der Fußgängerzone, aber das habe auch Vorteile, ist sich Anne Schemann sicher. „Man kann uns gut zu Fuß erreichen, aber es gibt auch Parkplätze. Die Anlieferung unserer Waren dürfte problemlos funktionieren. Und ich wohne ganz in der Nähe“, freut sie sich. Gegenüber befindet sich ein Kindergarten. „Wenn die jetzige Kita auszieht, soll die Kita der Freien Aktiven Schule dort einziehen“, erzählt sie. „Und die Mütter, die ihre Kinder abholen, sind doch unsere potenziellen Kunden.“

Auch die Crowdfunding-Aktion auf Startnext läuft gut: Das Minimalziel von 14.000 Euro haben die beiden Unternehmerinnen letzte Woche schon erreicht, inzwischen sind es mehr als 16.000 Euro. „Dabei hat uns das Jenke-Experiment im Fernsehen natürlich in die Hände gespielt“, so Anne Schemann. Das habe offensichtlich vielen Leuten nochmal klar gemacht, wie schädlich Plastik für die Umwelt und speziell Mikroplatik für den Körper ist. „Wir selbst haben auch nochmal darüber nachgedacht, wie wir noch plastikfreier leben können und noch so einiges entsorgt.“ Denn die beiden Freundinnen versuchen auch privat das zu leben, wofür der Laden steht: Eine nachhaltige Lebensweise ohne Müll.

Am Donnerstag endete das Crowdfunding. „Ich kann mir vorstellen, dass wir die 20.000 Euro-Grenze erreichen, aber 33.000 Euro werden wir wohl nicht schaffen“, sagt Anne Schemann. „Mit den 14.000 Euro können wir uns die Minimalausstattung des Ladens leisten und auch eine Aushilfe. Mit 33.000 Euro hätten wir den Laden unserer Träume mit einer Nussmus-Maschine, einer Getreidemühle und einem Flocker, der Haferflocken herstellt. Mandelmus ist zum Beispiel ein beliebter Bestandteil der veganen Küche und das könnte man sich dann bei uns selbst herstellen.“ Auch die Zertifizierung, die nötig ist, damit „Grünkorn unverpackt“ sich Bioladen nennen kann, wäre mit 33.000 Euro möglich.

Auf dem Kartoffelfest waren Cristin Prehn und Anne Schemann mit einem Stand vertreten, um nochmal Werbung für das Crowdfunding zu machen: „Es gibt ja auch ältere Leute, die kein Internet haben, und die so mit uns ins Gespräch kommen können.“

Nach dem Ende der Crowdfunding-Aktion am 3. Oktober soll die offizielle Ladenübergabe stattfinden und die beiden hoffen darauf, ihren Kunden rechtzeitig zu einem unverpackten Weihnachtsessen verhelfen zu können.

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