Infrastruktur in Wülfrath Netzgesellschaft hat große Pläne

Wülfrath · Stadtwerke und Westnetz drücken beim Ausbau der Infrastruktur aufs Tempo. Für Maßnahmen im Strom- und Gasbereich wollen sie jährlich eine dreiviertel Million Euro investieren.

 Die beiden Geschäftsführer Thomas Walkiewicz (links) und Heiko Schell.

Die beiden Geschäftsführer Thomas Walkiewicz (links) und Heiko Schell.

Foto: Stadtwerke

(RP) Die Geschäftsführer der Stadtwerke Wülfrath Netz GmbH & Co. KG, Heiko Schell und Thomas Walkiewicz, ziehen eine positive Bilanz der Netzgesellschaft, die seit sechs Monaten besteht. Im Strom- und Gasbereich sind einige Maßnahmen geplant. „Für Erhalt, Modernisierung und Ausbau in diesen Bereichen werden wir jährlich rund eine dreiviertel Million Euro investieren“, sagt Heiko Schell.

Auch mit Blick auf den steigenden Anteil von erneuerbaren Energien und den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge sei die Netzgesellschaft dabei, Stromleitungen und Komponenten zukunftsfähig zu machen. Beide Geschäftsführer setzen auf gemeinsame Planung und Umsetzung von Baumaßnahmen im Gas- und Stromnetz wie an der Bergstraße.

Bereits während der Arbeiten im Gasnetz wurden dort 2020 Leerrohre für das Stromnetz mitverlegt. Dadurch konnten in diesem Jahr die Niederspannungsstromkabel ohne weitere größere Tiefbauarbeiten erneuert werden. Die Haushalte erhielten leistungsfähigere Kabel mit einer höheren Kapazität. Zudem sei auch der Anschluss von E-Ladesäulen möglich. Auch die Gas- und Stromnetze am Buchenweg und an der Wilhelmstraße würden noch in diesem Jahr modernisiert.

Der beschleunigte Ausbau der Ladeinfrastruktur oder der unkomplizierte Anschluss von Photovoltaik-Anlagen an das Netz stehen ebenfalls im Fokus der Zusammenarbeit. Bis 2020 waren in Wülfrath 158 dezentrale Erzeugungsanlagen mit einer installierten Leistung von rund 2000 Kilowatt am Netz, davon 156 Photovoltaikanalgen und zwei Biomasseanlagen. Zusammen speisen sie rund 3,5 Millionen Kilowattstunden Strom ins Netz ein, Tendenz steigend, wie die Einbindung einer weiteren großen Photovoltaikanlage-Anlage im Bereich Löckerheide zeigt: Diese Anlage macht mit 370 kWp rund 15 Prozent der Solareinspeiseleistung von Wülfrath aus und könnte bei voller Auslastung das Wohngebiet Löckerheide vollständig mit Strom versorgen. Damit die Leistung ins Netz eingespeist werden kann, hat die Netzgesellschaft Anfang April eine neue Mittelspannungsstation in Betrieb genommen.

Mit derzeit acht rein elektrischen und 70 Hybridfahrzeugen fasse auch die Elektromobilität langsam Fuß in Wülfrath. Lösungen dafür konnte die Netzgesellschaft in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken in diesem Jahr zum Beispiel bei der Anbindung von einzelnen Ladeeinrichtungen  auf gemeinsam genutzten Garagenhöfen erzielen. Ebenfalls noch in diesem Jahr sollen die Verlegung eines Erdkabels und der Rückbau eines Teilstückes der Freileitung im Bereich „Rützkausener Straße“ K32/Rohdenhaus Richtung Velbert beginnen. Die Monteure bauen 330 Meter der 1000 Volt-Freileitung und acht Masten ab, die zur Zeit durch ein Waldstück verlaufen. Durch ein 180 Meter langes Erdkabel werde die Versorgung eines Funkmasts sichergestellt. 

Im Gasbereich stehen 2021 Baumaßnahmen an Mitteldrucktrassen in der Wilhelmstraße im Mittelpunkt. Der weitere Ausbau der Trasse bis Höhe Tönisheider Straße führe künftig zu einem Ringschluss zwecks erhöhter Versorgungssicherheit im Gasbereich.

(hup)
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