Wülfrath Kinder bauen ihre eigene Stadt aus Legosteinen

Wülfrath · Mit 800 Kilogramm Material konnte im großen Saal der freien evangelischen Gemeinde gespielt werden.

 Emma, Julian und Liam sind mit Spaß und Eifer bei der Sache. In ihrem selbstgebauten Stadion spielt gerade der BVB.

Emma, Julian und Liam sind mit Spaß und Eifer bei der Sache. In ihrem selbstgebauten Stadion spielt gerade der BVB.

Foto: Daniele Funke

Julian zeigt stolz auf ein kleines Boot aus roten, weißen und blauen Legosteinen. „Das habe ich ganz alleine gebaut“; sagt er, guckt dann aber irritiert. „Aber wo ist denn das Fischernetz geblieben?“ Der Siebenjährige scannt mit seinen Augen die riesigen bebauten Legoplatten, überall stehen Schiffe, Gebäude, Eisenbahnen, Wälder, Tiere, Rettungswachen. „Ach da“ ruft er erleichtert, greift nach einem gelben Gitterkästchen und klickt es an dem Mast des Fischerbootes fest. „Wer hat das bloß wieder da abgemacht?“ Organisator Matthias Wetzel lacht.

Vier Tage lang können die Kinder in dem großen Gemeindesaal der Freien evangelischen Gemeinde nach Herzenslust Lego bauen, es gibt unterschiedliche Bausätze. Wer will, kann aber auch seiner Kreativität freien Lauf lassen und bauen, wonach ihm der Sinn steht. „Wir haben diese Aktion bereits 2015 mit großem Erfolg angeboten“, erklärt Matthias Wetzel.

Insgesamt 800 Kilogramm Legosteine können verbaut werden. „Die Steine gehören allen freien evangelischen Gemeinden zusammen und reisen von Stadt zu Stadt. Ich habe sie zum Beispiel Mitte der Woche mit einem Hänger aus Würzburg abgeholt.“

Der große Saal ist gefüllt mit Tischen, an denen rund 50 Kinder konzentriert arbeiten. Einige freiwillige Helfer unterstützen sie. Emma arbeitet gerade an einem Hänger zu dem blauweißen Fahrzeug, das sie vorab nach Anleitung gebaut hat. „Mein Bruder Liam hat auch Legos, aber da spiel ich nicht mit, aber heute bin ich mit Papa und ihm hergekommen und jetzt macht das Spaß“, erklärt die Siebenjährige. Der neunjährige Liam dagegen hat gemeinsam mit Julian ein Fußballstadion gebaut, ein richtiges mit Tribünen, Zuschauern und Spielern. Nun steht es auf der riesigen Platte, die Platz für die verschiedenen Bereiche einer Stadt bietet.

„Guck mal, das ist hier der Marco Reuss“, sagt Julian und zeigt auf eine Minilegofigur in rot. „Den gab es nicht in schwarzgelb, das ist richtig doof“, fügt der junge BVB-Fan dann ein wenig entrüstet an, „und da“ – er zeigt auf ein Püppchen auf der Tribüne – „das bin ich.“ Sein Freund Leon, auch Dortmund-Fan, hat plötzlich eine Idee: „Komm, lass uns schwarzgelbe Steine holen und ein BVB Monster bauen. Das stellen wir dann neben das Stadion und dann gewinnen die auch.“

Während die Kinder bauen, ihre Werke auf der Platte platzieren oder anderen zugucken, warten einige der Eltern im Elterncafé. Manch ein Vater lässt sich die Chance, selbst mal wieder Lego zu bauen, aber nicht entgehen. So wie Kay Jeuck, Papa von Emma und Liam. Konzentriert arbeitet er an einer Polizeistation. „Ich finde das ganz toll“, schwärmt der 46-Jährige und grinst. „Hier kann man noch einmal so richtig schön Kind sein.“

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