Ära geht zu Ende Herzog-Wilhelm-Markt braucht 2022 neue Organisatoren

Wülfrath · Für Hans-Peter Altmann war es nach 16 Jahren der letzte Herzog-Wilhelm-Markt als Organisator. Mit ihm verlassen auch Dirk Winnes und Michael Laschet den Vorstand des Fördervereins. Wer die Nachfolge übernimmt, soll bis zur Jahresversammlung im Frühjahr 2022 geklärt sein.

 Hans Peter Altmann bei der Markt-Eröffnung.

Hans Peter Altmann bei der Markt-Eröffnung.

Foto: Achim Blazy (abz)

Er gehört einfach zur Wülfrather Vorweihnachtszeit wie das Amen in der Kirche: der Herzog-Wilhelm-Markt (HWM) auf dem Kirchplatz. Die 45. Auflage trotzte mit 2G-Konzept und Einlasskontrolle der Corona-Pandemie. Einzig das Wetter machte dem organisierenden Förderverein einen Strich durch die Rechnung. Viele Besucher blieben beim Regenwetter wohl lieber zu Hause im Warmen und Trockenen.

Das war deutlich zu spüren. „An acht von zehn Tagen hatten wir Regen. Das haben wir so nicht erwartet“, sagt der Vorsitzende des Fördervereins, Hans-Peter Altmann. Am Dienstag habe man schon um 19 Uhr den Markt geschlossen, nachdem auch das Duo „Ernst und Miro“ seinen Auftritt wegen des schlechten Wetters abgesagt hatten. „Es bringt ja nichts, wenn sich die Marktbeschicker nur gegenseitig guten Tag sagen“, betont Altmann. Statt der sonst 15.000 bis 18.000 Besucher kamen diesmal nur rund 10.000 Besucher – Kinder nicht mitgezählt.

Das weiß Altmann deshalb so genau, weil der Verein in diesem Jahr einen Euro Schutzgebühr zur Finanzierung des engagierten Sicherheitsdienstes von den Gästen nahm. Der Security-Dienst war nötig, um das bereits im August beschlossene 2G-Konzept konsequent durchsetzen und von jedem Besucher den Nachweis über Impfung oder Genesung kontrollieren zu können. Weil aber weniger los war als erwartet, muss der Verein nun an die Vereinsreserve und von den Kosten in Höhe von 12.000 Euro für den Security-Dienst noch 2000 Euro aus der Vereinskasse berappen.

 Dennoch zieht Altmann ein positives Fazit: Von 31 Buden konnten 29 bestückt werden, die Kontrollen am Eingang verliefen reibungslos. Es habe keine Beschwerden von Besuchern gegeben, nicht einmal bei Schlangenbildung. „Die Stimmung war sehr gut und viele haben sich bedankt, dass es stattgefunden hat“, betont Altmann. Der besondere Charakter der Veranstaltung, das Traditionelle und Persönliche, sei auch unter den besonderen Bedingungen wieder zu spüren gewesen.

Altmann hat zudem erfreut festgestellt, dass auch viele Gäste außerhalb von Wülfrath gekommen waren, um das Flair und die Weihnachtsstimmung in der Kulisse von Kirche und Fachwerkhäusern zu genießen. Aufmerksamen Stammgästen war jedoch sofort aufgefallen, dass Kinderkarussell und Pfadfinderbude fehlten – aus Hygienegründen. „Nach jedem Kind das Karussell zu desinfizieren, ist einfach nicht zu leisten“, erklärt Altmann. Das habe er so auch den Besuchern gesagt, was auf Verständnis stieß.  

Gefehlt haben in diesem Jahr coronabedingt auch die Pannhas- und Backfischbude. Altmann hofft, dass sie 2022 wieder dabei sind. Er wird dann jedoch nicht mehr für die Organisation des HWM zuständig sein. Der 45. Markt war für Hans-Peter Altmann nämlich der letzte unter seiner Regie. Seit der Gründung des Vereins 2006 hatte er die Verantwortung für den Markt. „Irgendwann ist aber auch mal Schluss“, erklärt das Gründungsmitglied. Damit endet eine Ära.

Wer Nachfolge wird, ist derzeit ungewiss. Bisher habe sich noch keiner dafür gemeldet.  Nachfolger werden zudem auch für die beiden weiteren Vorstandsposten gesucht: Geschäftsführer Dirk Winnes und Schriftwart Michael Laschet legen aus privaten Gründen ebenfalls ihre Ämter nieder. Bis zum Abschluss des Geschäftsjahres am 30. Juni 2022 ist das Trio aber noch in der Verantwortung. Bis dahin muss die Staffelstabübergabe geklärt sein. „Ich hoffe sehr, dass sich jemand findet“, betont Altmann. Die Jahreshauptversammlung des Vereins wird 2022 zu diesem Zeck auf das Frühjahr vorgezogen.

Hans-Peter Altmann bedankt sich bei den Anwohnern, der Evangelischen Kirche sowie den zahlreichen Sponsoren für die Unterstützung beim 45. HWM.  In Anlehnung an Herzog Wilhelms Geste 1579 für vier gebührenfreie Jahrmärkte, benannte die Wülfrather Werbegemeinschaft den Weihnachtsmarkt nach dem Landesfürsten. Seit 2006 wird er vom Förderverein organisiert.

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