Wülfrath FDP wirbt um Nachwuchs und verteilt gelbe Säcke

Die Sonne strahlt vom Himmel, nur der kalte Wind, der durch die Fußgängerzone pfeift, erinnert daran, dass der Herbst bereits angebrochen ist. Am Samstagvormittag wird der Stand des FDP-Ortsverbandes Wülfrath besonders häufig frequentiert, denn die fünf FDP-Mitglieder verteilen rollenweise gelbe Säcke.

 Die aufgerollten gelben Säcke sind begehrt.

Die aufgerollten gelben Säcke sind begehrt.

Foto: RP/Miserius

„So viele wie heute haben wir noch nie herausgegeben“, freut sich Gerd Langner. Die aufgerollten Säcke sind begehrt. „Früher konnte man sie an vielen Stellen in Wülfrath bekommen“, weiß Hans-Peter Altmann, stellvertretender Vorsitzender und Ratsmitglied.

Doch inzwischen hat sich das geändert. „Das ist auch ein Grund, warum wir versuchen, unseren Stand immer aufzubauen.“ Die gelben Säcke zum Verteilen bekommt die FDP von Awista. „Kartonweise“, so der stellvertretende Vorsitzende. Nur bei strömendem Regen verzichtet der Ortsverband auf die Präsenz in der Innenstadt. „Dann sind hier sowieso keine Leute unterwegs“, weiß Hans-Peter Altmann. Alle vier Wochen – am dritten Samstag im Monat – hat die FDP ihren Stand in der Fußgängerzone. „Seit vielen Jahren schon“, betont Altmann, „das steht sogar im Abfallkalender.“ Und das Angebot wird von den Bürgern gut angenommen. „Bei so einem Wetter macht es Spaß“, erklärt Gerd Langner und fügt hinzu: „Und wenn dann noch Leute kommen, mit denen man sich unterhalten kann.“ Denn auch zu Gesprächen laden die FDP-Mitglieder ein – ein Angebot, das jedoch nicht so häufig angenommen wird. „Wir versuchen, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen“, meint Altmann, „aber man merkt schon, dass die allgemeine Politikmüdigkeit zugenommen hat.“ Der FDP-Ortsverband hat derzeit 15 Mitglieder und wünscht sich Zuwachs. „Wir haben wie viele Verbände und Vereine Nachwuchsmängel“, sagt Gerd Langner. Junge Leute würden sich nicht mehr gerne verbindlich engagieren. Elisabeth Langner führt dies auch darauf zurück, dass die Kinder nicht mit Politik vertraut gemacht werden. „Im Elternhaus sollte das Thema werden“, wünscht sie sich. „Ich kenne das gar nicht anders. Bei uns wurde viel diskutiert.“ Dabei ginge es nicht darum, dass alle einer Meinung seien. „Es ist wichtig, dass es verschiedene Parteien gibt, dass man eine findet, in der man sich wiederfindet“, sagt Gerd Langner. Dabei sind die jungen Leute durchaus engagiert, was auch die FDP-Mitglieder wissen. „Zum Beispiel bei Fridays for Future“, meint Altmann. Und dass auch dieses Engagement etwas bewegen kann. „Inzwischen findet ja in Sachen Plastikverpackung ein Wandel statt.“ Dennoch werden die gelben Säcke sicher noch einige Zeit benötigt.

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