Fußgängerzone in Wülfrath Grüne sammeln Ideen und wollen Einkaufsmeile „reanimieren“

Wülfrath · Ein Förderprogramm könnte der Innenstadt neuen Auftrieb verleihen. In einem Arbeitskreis sollen die Ideen für die Aufwertung der Innenstadt gebündelt werden.

 Thomas May und Stephan Mrstik wollen die Meile retten.

Thomas May und Stephan Mrstik wollen die Meile retten.

Foto: Achim Blazy (abz)

Schon vor dem Lockdown war in der Innenstadt tote Hose. Die Einschränkungen und Auflagen der Pandemie haben die Situation nicht verbessert. „Die Situation in der Innenstadt und die Konzentration von Leerständen in Mitten der Fußgängerzone betrachten wir mit großer Sorge“, sagte Wirtschaftsförderer Karsten Niemann.

Wie in der Nachbarstadt Velbert könnten nach seiner Vorstellung in den kommenden Haushaltsberatungen ebenfalls Haushaltsansätze eingeplant werden, die so etwas wie eine eigene, also kommunale, Förderkulisse darstellen, die zur Stabilisierung der Innenstadt vorgesehen und nach entsprechenden Richtlinien ausgeschüttet werden könnten. Vor allem prüft die Wirtschaftsförderung gerade das durch das Land NRW aufgelegte Förderprogramm „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren in NRW 2020“.

Das Programm sieht vor, dass die Stadt mit anteiliger Hilfe der Landesförderung leerstehende Ladenlokale für die Dauer von maximal zwei Jahren anmietet, um diese in einem nächsten Schritt zu einer reduzierten Miete an interessante Nachnutzungen weiterzuvermieten. Der kommunale Eigenanteil würde sich in diesem Förderprogramm auf zehn Prozent belaufen. Da wir hier auf die Bereitschaft und Unterstützung der Immobilieneigentümer angewiesen sind, werden wir mit den relevanten Akteuren in Kontakt treten und die Inhalte des Förderprogrammes besprechen.

„Das ist ein Knallerprogramm“, heißt es bei den Grünen, die die Idee unterstützen, wie deren Sprecher Thomas May berichtet. „Das Konzept hat kein Risiko, könnte die Geschäftswelt wieder beleben und würde so auch Gewerbesteuern in die Kasse spülen“, sagt er optimistisch. Damit im Idealfall neue Angebote im Herzen der Stadt etabliert werden können, sollte ein Arbeitskreis zeitnah gegründet werden.

Dieser soll einen passenden Branchenmix recherchieren und vorschlagen, „das könnte von innovativer Mode über Feinkost bis zu Accessoires reichen“. Und dann sollte es unmittelbar in die Direktakquise gehen, „jeder kennt doch jemanden, der ein Geschäft hat“.

Auch alle Produzenten von Biohöfen sollen angesprochen werden, „das Angebot regionaler Landwirte vor Ort zu haben, wäre wichtig“. Und dann müsste „natürlich Reklame in eigener Sache gemacht werden“, denn nur, wenn in ausreichendem Umfang Besucher  in den Geschäften einkaufen, hat das Konzept eine Zukunft. „Wir sollten  schnell mit der Arbeit beginnen“, lautet Thomas Mays Wunsch. Zum Arbeitskreis sollten möglichst Vertreter aller Fraktionen, einem Wirtschaftsförderer, Wülfrath Pro und zu einem späteren Zeitpunkt auch Vermieter sowie bereits ortsansässige Händler gehören. „Und mit einem Stadtfest wird dann der Kick off gefeiert.“

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