Unterschriftensammlung der Naturschutzverbände Für den Insektenschutz

Wülfrath · Naturschutzverbände wollen eine bessere rechtliche Grundlage zum Artenschutz. Auch in Wülfrath werden Unterschriften zur Unterstützung der Aktion gesammelt.

Götz-Reinhard Lederer vom BUND in Wülfrath engagiert sich für den Artenschutz und die bessere ÖPNV-Anbindung zum Aprather Bahnhof.

Götz-Reinhard Lederer vom BUND in Wülfrath engagiert sich für den Artenschutz und die bessere ÖPNV-Anbindung zum Aprather Bahnhof.

Foto: Achim Blazy (abz)

Die Naturschutzverbände BUND, LNU und NABU haben eine Volksinitiative gestartet, um den Landtag NRW zu zwingen, sich mit dem Thema „Artenschutz“ zu befassen und im besten Fall entsprechende Gesetze zu verabschieden. Hintergrund war die „Krefelder Studie“ des Entomologischen Vereins Krefeld, die 2017 bundesweit großes Aufsehen erregt hatte. Demnach sei im Untersuchungszeitraum 1989 bis 2015 die Insektenmasse in Deutschland um 75 Prozent zurückgegangen. Wülfrather Bürger können sich am Samstag, 15. August zwischen 10 und 12 Uhr am Heumarkt an der Volksinitiative beteiligen.

Nach dem „Schock“ von 2017 hatte es in mehreren Bundesländern Volksinitiativen und Volksbegehren zum Artenschutz gegeben. „Wir wollten wir das auch in NRW machen. Wir haben Grüne, SPD und die übrigen Naturschutzverbände angesprochen“, so Götz-Reinhard Lederer, Vorsitzender der BUND-Kreisgruppe Mettmann, der in Wülfrath für die Unterschriftensammlung zuständig ist.

Die Volksinitiative umfasst acht Forderungen, die auf der Rückseite des Unterschriften-Bogens erläutert werden. „Ganz wichtig finde ich die Forderung zum Flächenverbrauch“, erläutert Lederer. In den vergangenen 20 Jahren seien pro Jahr 60 Quadratkilometer landwirtschaftliche Flächen durch Versiegelung verloren gegangen. „Wir fordern, die Flächenversiegelung bis 2025 auf fünf Hektar pro Tag und bis 2035 auf null zu senken“, erläutert Lederer. Weitere Punkte sind etwa die Ausweitung von Naturwäldern im Gegensatz zu Wirtschaftswäldern, bessere Sicherung von Schutzgebieten und Förderung von ökologischer Landwirtschaft zum Beispiel durch Vorbildverhalten der Landeseinrichtungen. Wichtig seien auch neue Vorschriften für innerstädtische Bauten: „Vogel finden in den neuen Häusern keinen Platz mehr. Jährlich sterben zehn Millionen Vögel durch Fensterscheiben, durch Windräder sind es ‚nur‘ 100.000“, so Lederer.

Bei einer Volksinitiative reichen Unterschriften von 0,5 Prozent der Wahlberechtigen, statt zehn Prozent bei einem Volksbegehren. Für Wülfrath müssten also 85 Leute unterschreiben. Wer Götz Lederer zu diesem Zweck am Samstag auf dem Heumarkt aufsucht, kann sich auch noch über dessen zweites Anliegen informieren: Weil die Wuppertaler Stadtwerke (WSW mobil) sich weigern, einen zweiten Bus zum Bahnhof Aprath einzurichten, ruft Lederer zum Boykott auf. Das Gezerre um eine bessere Anbindung des Bahnhofs läuft schon seit 2001. WSW mobil hat erklärt, dass ein zweiter Bus pro Stunde mit bestehendem Personal nicht zu verwirklichen sei.

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