Führung In 90 Minuten durch die Erdgeschichte

Wülfrath · Wie kam es eigentlich zum Kalkabbau in Wülfrath? Dieser Frage gehen regelmäßig interessierte Besucher des Zeittunnels auf den Grund.

Wülfrath: Tunnel-Führung begeistert Jung und Alt
Foto: Tanja Bamme

Alle 14 Tage lädt die Museumseinrichtung zur offenen Führung durch das beliebte Tunnelsystem ein, welches nicht nur die Historie des örtlichen Kalkabbaus näher beleuchtet, sondern die gesamte Evolutionsgeschichte auf diversen Schautafeln bereithält. Martina Mindermann, Geologin und freie Mitarbeiterin des Wülfrather Zeittunnels, übernimmt Führungen. „Die Resonanz  ist ganz unterschiedlich. Heute haben wir eine sehr volle Besuchergruppe, ich bin aber auch schon mit einer einzelnen Person durch die Dauerausstellung gelaufen“, erinnert sie sich.

Mit einem Blick auf den ehemaligen Sprengtempel des mittlerweile stillgelegten Bochumer Bruchs, in dem der Zeittunnel ausläuft, geht es los. 90 Minuten durch 4,56 Milliarden Jahre Weltgeschichte. „Wirklich ein spannendes Angebot“, sind sich Uwe und Birgit Haarhaus sicher. Das Ehepaar wohnt in Wülfrath, hat die Ausstellung bisher aber noch nicht besucht. „Eigentlich schade. Wir waren sogar bei der Eröffnung dabei, haben es bisher aber immer verpasst.“ Über die einzelnen Zeitalter - von Devon- bis hin zum Quartärzeitalter- informiert sich auch der siebenjährige Joshua aus Hilden gemeinsam mit seinem Vater Markus Müller. „Ich habe von Klassenkameraden erfahren, dass es hier cool ist“, verrät der Schüler, der mit seiner eigenen Fotokamera zahlreiche Momentaufnahmen festhält. Und er wird nicht enttäuscht. „Am Eingang zum Tunnel ist ein großer Stein mit etlichen Kristallen. Den habe ich auch schon fotografiert.“

Dass ein Meteorit sowie ein langer Vulkanausbruch dazu führten, dass die Dinosaurier ausgestorben sind, begeistert die Freunde Marlon (5) und Luca (5). Ganz interessiert beobachten die beiden etliche Schaukästen, Kurzfilmausschnitte und Fossilien. „Hier ist es richtig toll“, sagen sie. Toll ist auch die  Reaktion von Erika Mielczarski, als sie am Ende der Führung einen Blick zurück in den Tunnel wirft. „Ich habe heute so viele Informationen erhalten, dass ich erst einmal alles sacken lassen muss.“ Mit ihrem Mann ist die Bremerin zu Besuch bei ihrer Tante in Gruiten. „Es ist schon großartig, was sich in der näheren Umgebung von Gruiten finden lässt.“

Roswitha Theo-Al-Ghina kennt den Zeittunnel zwar schon, hat aber ihre Tochter samt Familie zu einer Führung motivieren können. „Meine Familie stammt aus Duisburg und hat den Zeittunnel bisher noch nie gesehen. Sie sind allesamt begeistert.“ Die zweijährige Annette, sicher beschützt im warmen Fleeceumhang auf Mama Lisa Loktev-Ehresmanns Arm, bekommt von der Führung zwar noch nicht so viel mit, schaut aber ganz interessiert den bunten Farbspielen im Tunnel hinterher. „Wir haben zur Geburt unserer Tochter eine Eintrittskarte vom städtischen Jugendamt geschenkt bekommen. Ein tolles Angebot der Stadt.“

(taba)
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