Wülfrath Stadt will Eingang in die Fußgängerzone aufwerten

WÜLFRATH · Für das VHS-Gebäude gibt es unterschiedliche Varianten: Die Bücherei oder das Niederbergische Museum könnten einziehen.

 Das Gebäude 189 an der Wilhelmstraße muss saniert werden. Über eine künftige Nutzung wurde im Ausschuss diskutiert.

Das Gebäude 189 an der Wilhelmstraße muss saniert werden. Über eine künftige Nutzung wurde im Ausschuss diskutiert.

Foto: Dietrich Janicki

Die Immobilie Wilhelmstraße 189 bildet den westlichen Eingangsbereich der Fußgängerzone. Seit Jahren ist das Gebäude „abgängig“, kritisiert die CDU-Fraktion und fordert, dass die Stadt sich in der Hochpreisphase für Immobilien endlich davon trennen und die Nachnutzung privaten Investoren überlassen solle. Der Umzug der VHS aus der Wilhelmstraße 189 ist schon lange beschlossen. Die Stadtverwaltung will das Gebäude jedoch behalten und ein eigenes Nutzungskonzept erstellen.

Sehr ausführlich beschreibt die Verwaltung in ihrer Vorlage, wie wichtig der Eingangsbereich für eine Innenstadt sei. Er müsse Signalwirkung haben und Menschen anziehen, die dort auch den Einzelhandel besuchen würden. Im Rahmen des Stadtentwicklungsprogramms sei die Fußgängerzone aufgewertet worden, nun soll der westliche Eingang gestärkt werden. Die Verwaltung ist der Ansicht, dass das VHS-Gebäude sich nicht für gewerbliche Nutzungen eignet, weil die Raumaufteilung des Hauses aus den 1880er Jahren den Anforderungen nicht genüge und Wülfrath auch zu klein für das Interesse der großen Handelsketten sei. Es hat sogar bereits Gespräche mit Interessenten gegeben, die das Gebäude mit Büros und Wohnungen nutzen wollten. Doch das bringe keine Frequenz.

Die Verwaltung schlägt deshalb eine öffentliche Nutzung vor. Dazu muss das Gebäude saniert, umgebaut und barrierefrei ausgestaltet werden. Bei einer öffentlichen Nutzung könnten sowohl die Planungs-, als auch die Sanierungs- und Umbaukosten zu 70 Prozent gefördert werden. Gespräche mit dem Fördermittelgeber seien bereits positiv verlaufen, heißt es. Die Stadt schlägt drei mögliche Varianten vor: die Nutzung als Tagespflegestützpunkt (bisher Ellenbeek), als Museum (bisher Bergstraße) oder den Umzug der Medienwelt aus dem nahegelegenen Geschäftsraum. Alle drei Varianten würden als frequenzbringender Treffpunkt funktionieren, sofern die Tagespflege etwa mit einem Beratungsbüro und einem Mutter-Kind-Café kombiniert werde.

Würde das Niederbergische Museum umziehen, würde das Gebäude an der Bergstraße frei für eine Erweiterung der Sekundarschule. Würde die Medienwelt umziehen, würden die Mietkosten im dann stadteigenen Gebäude wegfallen. Die Verwaltung versichert, dass jede Variante wegen der Förderung wirtschaftlich sei. Die CDU war anderer Meinung. „Ich bin entsetzt über diesen Vorschlag“, sagte Axel Effert. „Die Medienwelt um 50 Meter zu verschieben, rettet doch nicht die Innenstadt!“ Allein durch das Arbeitspensum der Verwaltung bis 2023 könne das unmöglich wirtschaftlich sein.

Kämmerer Rainer Ritsche räumte ein, er habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, ihn hätte am Ende die hohe Fördersumme gelockt. Die übrigen Fraktionen im Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung fanden das Konzept dagegen eher gut und stimmten dem Verwaltungsvorschlag mehrheitlich zu.

(tpp)
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