Die Zahl von 711 entspricht den Plätzen, die teils durch Überbelegung tatsächlich geschaffen werden können. Benötigt werden aber 800 bis 900 Plätze, Tendenz weiter steigend. So würden Angebote zu 25 Stunden pro Woche weniger nachgefragt, dafür mehr längere Betreuungszeiten. Auch der Anteil der unter Zweijährigen nehme weiter zu. Die Verweildauer in Betreuungseinrichtungen werde sowohl in Stunden, als auch in Jahren immer länger. Einige Eltern geben ihre Kinder aber erst später in die Betreuung; deshalb müssten entsprechende Gruppenformen weiter bestehen. Beim kontinuierlichen Ausbau der Kitaplätze sei mit steigendem Fachkräftemangel zu rechnen.

Derweil schreitet der Bau der neuen Kita in der Schulstraße voran. Der Kampfmittelräumdienst habe rund 250 Bohrungen auf dem Baugrundstück vorgenommen, von denen ein Drittel bereits ausgewertet sei, teilte Hochbauamtsleiter Martin Groppe mit. Die Prüfung auf Kampfmittel sei bei einem so genannten Spezialgründungsverfahren immer vorgeschrieben. „Nach Auswertung von Luftbildern der Alliierten aus dem Zweiten Weltkrieg handelt es sich bei der Schulstraße nicht um ein Verdachtsgebiet“, so Groppe. Gleichwohl sei an zwei Stellen Metall im Boden gefunden worden. „Das werden aber wahrscheinlich Reste von Tragwerken früherer Gebäude sein“, beruhigt der Fachmann. Wenn der Kampfmittelräumdienst seine Arbeiten abgeschlossen hat, kann das Gelände an den Generalunternehmer übergeben werden, der voraussichtlich im Mai mit dem Rohbau beginnen wird.