400 Millionen Jahre Erdgeschichte erleben Letzte Führung durch den Zeittunnel

Wülfrath · Nach der Sonntagsführung geht das erdzeitgeschichtliche Museum bis Ostern 2020 in die Winterpause.

 Etliche Schaukästen veranschaulichen im Zeittunnel Wülfrath historische Fossilien, Kalksteinansammlungen und Knochenreste.

Etliche Schaukästen veranschaulichen im Zeittunnel Wülfrath historische Fossilien, Kalksteinansammlungen und Knochenreste.

Foto: Tanja Bamme

Aufgehübscht und multimedial gestaltet ist der Zeittunnel am Hammerstein ein überaus aktueller Ausstellungsplatz. Hier werden 400 Millionen Jahre Erggeschichte spannend und eindrucksvoll dokumentiert, und Sonntag ist die letzte Gelegenheit, diese Dauerschau in einer Führung zu erleben. Anschließend nämlich verabschiedet sich das ungewöhnliche Museum in den Winterschlaf.

„Der Gang durch den Tunnel ist eine Zeitreise“, weiß Kulturmitarbeiterin Andrea Gellert. „Hier wird die Geschichte des größten Kalksteinabbaugebietes Europas dokumentiert.“ Besonders eindrucksvoll ist dabei der anhand von Exponaten in Vitrinen oder auf Schautafelnder verbriefte Quantensprung, den diese Arbeit genommen hat. „Was früher körperlich beanspruchende Handarbeit mit Riesenhämmern war, wird jetzt mit modernem Gerät innerhalb von Millisekunden erledigt“, führt die Fachfrau zum veränderten Gebrauch der Gerätschaften aus. Früher ging es mit Hammer und Sichel und Dynamit gefährlich zur Sache, heute sind die Abläufe „auf den Moment genau“ durchchoreographiert.

Erlebbar gemacht wird beim etwa anderhalbstündigen Rundgang mit Boris Istfort aber nicht allein die Erdgeschichte, die durch die Zeiten vom Devon bis ins Hier und Heute reicht. „Aus dem mittleren Devon stammt beispielsweise der Eulenkopf“, ein muschelähnliches Tier, das sich per Muskel über den Boden bewegte, durch Kiemen atmete und sich durch einen eulenähnlichen Schnabel auszeichnete. „Nach diesem Tier ist auch der Eulenkopf-Wanderweg benannt“, weiß Andrea Gellert. „Die Strecke heißt nicht etwa so, weil dort so viele Eulen zu finden wären.“

Weitere Abbildungen von in den jeweiligen Zeiten lebenden Pflanzen, Tieren wie beispielsweie nach heutiger Anschaunng existierende Riesenlibelle mit einer Breite von etwa 70 Zentimetern und deren Fossilien, die Verteilung der Kontinente sowie das jeweilige Klima bieten nicht allein eine Klammer zu aktuellen Themen, sondern sind kurzweilig und informativ dargestellt.

Den offiziellen Abschluss bietet ein Blick in den hektargroßen „Bochumer Bruch“. Ein Lebensraum, den sich die Natur quasi zurückerobert hat. Hier in den steilen Felsen fühlen sich Uhus so pudelwohl, dass sie brüten. Wer mag, kann anschließend aber auf eigene Faust den Zeittunnel weiter erkunden. Rund um Dionsaurier gibt es viel zu erfahren, einerseits per Dino-Quizz, auch ein Video erklärt, warum diese Spezies aussterben musste. Und einen Einkehrschwung kann auch ins Tunnel-Café unternommen werden, ehe das Museum dann bis Ostern 2020 in Winterschlaf fällt.

Die Tunneltour beginnt Sonntag, 20. Oktober, 12 Uhr. Karten kosten sieben Euro. Anmeldung telefonisch unter 02058 894644.

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