Kunst und Kultur in Wülfrath Kunstkolleg blickt in ungewisse Zukunft

Wülfrath · Kreativität und Fertigkeiten der Laien-Künstler sollen im Verbund gefördert werden. Derzeit wird eine Ausstellung vorbereitet.

 Alice Lohr (v.l.), Gitta-Susann Vogel, Premysl Kostelecky und Gudula Schaefer mit Modell Dudurkaeva bei einem ihrer Zeichenabende in Malsaal des Gymnasiums. Derzeit bereiten die Künstler ihre große Ausstellung im Foyer des Rathauses vor.

Alice Lohr (v.l.), Gitta-Susann Vogel, Premysl Kostelecky und Gudula Schaefer mit Modell Dudurkaeva bei einem ihrer Zeichenabende in Malsaal des Gymnasiums. Derzeit bereiten die Künstler ihre große Ausstellung im Foyer des Rathauses vor.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Woche für Woche immer wieder andere Menschen begrüßen zu können, die dann als Modell sitzen, ist nicht alltäglich. Das Rennommee des Kunstkolleg International ist so groß, dass das für diesen Verbund klappt. „Dabei sind die meisten von uns doch ambitionierte Laien“, weiß Gudula Schaefer. Mehr als ein Vierteljahrhundert sitzt sie ihrer künstlerischen Lieblingsverbindung vor. Und weiß, wie vergleichsweise leicht es ist, Modelle zu finden. Lieber wären ihr und den Mitrstreitern neue Kunstinteressierte. Denn allmählich kommen Kolleg und Kollegen in die Jahre, die Reihen dünnen aus.

„Alter“, so führt die studierte Grafikdesignerin, die ihr Handwerkzeug einst an der Folkwang-Universität in Essen erlernte, spielt hier nicht die gravierende Rolle. Trotzdem nimmt die Teilnehmerzahl nicht zu – dem Alter geschuldet. Neulinge sind deshalb „herzlich willkommen“, wie auch die anderen Kollegen Jana und Premysl Kostelecky, Gitta-Susann Vogel oder Alice Lohr erzählen. „Mitzubringen ist im Grunde genommen nichts“, sagt Gudula Schaefer über Materialien oder Vorbildungen. „Nur das Interesse an der Kunst zählt.“

Bekanntermaßen war das in der einst von Anjo Jacobs gegründeten Vereinigung schon immer so. „Anjo Jacobs hat uns viele Chancen vermittelt“, erinnert sich Schaefer. „Er hat Kunstkurse an der VHS gegeben, die er mit aufgebaut hat, und uns Ausstellungsmöglichkeiten verschafft.“ Letztgenanntes ist es, was die unterschiedlichsten Akteure unter anderem als loses Band zusammenhält. Bei den donnerstäglichen Treffen im 14-tägigen Rhythmus arbeiten die Teilnehmer derzeit hochtourig an der Winterausstellung, „die traditionell das Ausstellungsjah im Foyer des Rathauses abschließt“, wie Anja Haas von der Wirtschaftsförderung weiß. Wer von den derzeit aktiven 38 Mitmachenden tatsächlich seine Arbeiten präsentieren wird, ist noch unklar. Eine Teilnehmerin wird Gitta-Susann Vogel sein, die aktuelle Arbeiten, hauptäshlich entstanden bei Kursen auf Mallorca und einer Reise nach Venedig, zeigt. „Davon habe ich einen ganzen Keller voll“, lacht sie fröhlich. Auch Alice Lohr wird mit von der Partie sein. Ursprünglich fand sie den Weg in die Gruppe über ihre Kinder Stefanie, Tobias und Hannah – die alle Modell für Porträtzeichnungen saßen. „Mit Acryl zeichne ich gerne sehr farbig“, beschreibt sie ihre Ideen. Und ließ sich gerne auf die Einladung der Kunst-Kollegen ein, neue Stilrichtungen zu erlernen. „Das sind hier tolle Übungsmethoden“, schwärmt sie. Und auch Jana und Premysl Kostelecky, „das einzige Ehepaar in unserer Gruppe“, wie Gudula Schaefer bemerkt, freut sich, Fähigkeiten auszubauen und Neues zu lernen.

Die Kunst, erzählt Gudula Schaefer, die einst als akademisch Ausgebildete die Nachfolge als Leiterin von Anjo Jacobs übernahm („er war überaus versiert und wusste Kunsttechniken zu vermitteln“) ist ein „wichtiger Inhalt meines Lebens“. Und über die Jahre hinweg sind „viele Freundschaften entstanden. wir sehen uns nicht nur zum Malen, die Menschen sind auch sonst inspirierend und bereichernd füreinander“.

Andere „immer als Menschen im Umfeld ihres Lebens mit ihren Freuden, Ängsten und Vorstellungen wahrzunehmen, zeichne das Kunstkolleg aus. „Hoffentlich bleibt das noch lange so.“

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