Zukunft des Museums für 400 Millionen Jahre Erdgeschichte in Wülfrath Kalk-Pensionäre stärken den Zeittunnel

Wülfrath · Mitglieder erörterten Projekte zur Nachhaltigkeit bei Lhoist und Neues beim erdgeschichtlichen Museum.

 Versammlung des Pensionärsvereins Rheinkalk-Lhoist im Paul-Ludowigs-Haus: Vorsitzender Karl Padurschel (r.), Beisitzerin Ellen Maraun und Beisitzer Fritz Soditt, der nach 35 Jahren aus dem Vorstand ausscheidet.

Versammlung des Pensionärsvereins Rheinkalk-Lhoist im Paul-Ludowigs-Haus: Vorsitzender Karl Padurschel (r.), Beisitzerin Ellen Maraun und Beisitzer Fritz Soditt, der nach 35 Jahren aus dem Vorstand ausscheidet.

Foto: Blazy, Achim (abz)/Achim Blazy

Nachhaltigkeit war ein zentrales Thema beim Treffen der Kalkwerk-Pensionäre unlängst. Christian Zöller, Leiter für Politik und Bürgerdialog bei Lhoist, hielt einen Vortrag, wie das Unternehmen seine Arbeitsabläufe umweltfreundlich gestaltet. Weiteres Top-Thema war – natürlich – der Beitrag von Ulrich Becker, Vorsitzender des Fördervereins Zeittunnel.

Er sprach über die geplante Renovierung des Zeittunnels, des alten Abbautunnels des Kalksteinbruchs Bochumer Bruch, in dem jetzt 400 Millionen Jahre Erdgeschichte dargestellt werden. „Im Dezember 2018 hatte sich der Rat mehrheitlich dafür ausgesprochen, die Trägerschaft und damit die teilweise Finanzierung des Zeittunnels zum 31. Dezember 2020 auslaufen zu lassen“, erinnerte er an jüngste Entschlüsse der Politik. Der Förderverein begab sich daraufhin auf die Suche nach Alternativen. Eine Idee ist, eine Genossenschaft zu gründen, die den Zeittunnel weiterhin betreibt.

Laut Becker laufen aktuelle Gespräche mit einem Genossenschaftsverband. Er gibt zu bedenken, dass es „sportlich und holprig“ klinge, aber die Beteiligten wollen die Renovierungsarbeiten Anfang April beginnen lassen. „Mitte März wollen wir gründen“, um einen Monat später „durchstarten“ zu können. Ginge es nach ihm und den Mitstreitern, wäre das Projekt weiter, aber die Mühlen der Bürokratie mahlen bekanntermaßen gründlich – also langsam. Becker appellierte an die Anwesenden, dass dringend weitere Ehrenamtler zur Unterstützung bei der Arbeit am Zeittunnel benötigt werden.

Einer, der sich bereits engagiert, ist Fritz Soditt. Der 97-Jährige hatte 35 Jahre lang den Verein der Kalkwerk-Pensionäre tatkräftig unterstützt und sich nun dazu entschieden, aus dem Vorstand zurückzutreten. Karl Parduschel plant, „soweit die Gesundheit es zulässt“, weiter im Gespann mit Ellen Maraun aktiv am Zeittunnel zu arbeiten.

Um Gesundheit dreht es sich letztlich auch beim von Lhoist präsentierten Nachhaltigkeitskonzept  „People, Planet und Profit“ bei dem Menschen, Umwelt und Wirtschaft im gesunden Miteinander im Fokus stehen. Drei Säulen, die nur miteinander verbunden funktionieren. Der Mensch solle im Vordergrund stehen. Zöller betont: „Das Thema Nachhaltigkeit wird nie wieder von der Agenda verschwinden. Wir haben gute Chancen, aber viele Herausforderungen“.

Zu den geplanten nachhaltigen Umsetzungen des Unternehmens gehört die Aussaat einer Blühwiese für Bienen im kommenden Jahr, sowie die bereits laufende Schulwegkampagne „Sicher zur Schule“, die das Werk gemeinsam mit der Kreisverkehrswacht Mettmann und der Unfallkasse NRW unterstützt.

Durch die Veranstaltung mit circa 60 anwesenden Pensionären führte der Vorsitzende Karl Padurschel. Die Tradition der Versammlung ist für die „Kalker“ von großem Interesse, da sich die ehemaligen Mitarbeiter hier treffen, unterhalten und Gleichgesinnte finden, erzählt Karl Padurschel. „Jeder kennt jeden“, betont er. Gerade aus diesem Grund begann die Mitgliederversammlung auch mit dem Gedenken an alle 13 verstorbenen Mitglieder des Vereins des letztens Jahres.

 Der Zeittunnel soll im Probebetrieb ab April genossenschaftlich geführt werden.

Der Zeittunnel soll im Probebetrieb ab April genossenschaftlich geführt werden.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Ebenfalls von Interesse war der Film über die „Kalkgewinnung im Niederbergischen Land“. Alle Anwesenden verfolgten aufmerksam den Beitrag über den Kalksteinabbau, der verdeutlicht, dass zahllose Lebens- und Wirtschaftsbereiche ohne Kalk- und Kalkprodukte kaum vorstellbar sind.

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