Brauchtum und Internatonalität Prinzessin mit jamaikanischen Wurzeln

Wülfrath · Danielle Helling führt die Kalkstadt Narren als Danielle I. durch die Session. Darauf freut sie sich – auch ohne Prinzen an ihrer Seite.

 Danielle Helling, Kalkstadt Närrin mit jamaikanischen Wurzeln, freut sich auf den Beginn ihrer Amtszeit als Prinzessin.

Danielle Helling, Kalkstadt Närrin mit jamaikanischen Wurzeln, freut sich auf den Beginn ihrer Amtszeit als Prinzessin.

Foto: Blazy, Achim (abz)/Achim Blazy

Hoppeditz erwacht. Endlich!, wie sich alle Karnevalisten einig sind. Ganz traditionell steigt er bei den Kalkstadt Narren am 11.11. aus der Kiste, arbeitnehmerfreundlich um 19.11 Uhr. Auch für die Prinzessin beginnt dann die tollste Zeit des Jahres. Danielle I. ist keine Unbekanntes Gesicht, bereits in der Session 2017/18 repräsentierte sie den Wülfrather Karneval,

Danielle Helling, wie die 16-Jährige bürgerlich heißt, bringt einen guten Schuss Exotik ins Brauchtum, sie hat jaimaikanische Wurzeln. Sie stammt aus keiner typischen Karnevals-Familie, sondern gelang über Umwege dorthin Wenngleich:: „Meine Mutter liebt Karneval, der allerdings in Jamaika etwas anders ist als hier“, sagt Danielle über Mama Merline. Er sei eher wie Karneval in Rio, mit spektakulär kostümierten Tanzgruppen, die von den übrigens unverkleideten Zuschauern am Straßenrand bejubelt werden. Die einfachste Gelegenheit, das mal zu erleben, erzählt die Schülerin, die Klasse 11 der Freien Aktiven Schulen besucht, „gibt es in London“, wo Einwanderer aus der Karibik ihre Traditionen weiterleben lassen. Danielle war mit ihren Eltern öfters dort. „Ich fand das immer sehr schön mit den Soca-Tänzern“, erinnert sie sich ans Spektakel.

Aber eines schönen tages sprach eine Freundin Danielle, die bereits jahrelang Mitglied im TBW war, wo sie tunrte, ob sie sich nicht mal die Tanzgarde der Kalkstadt Narren (KSN) anschauen will. „Durch den Sport war ich sehr gelenkig und konnte die Choreografien schnell lernen“, erinnert sie sich an ihren Einstieg. Seit 2015 in der Tanzgarde, wuchs sie rasch in den rheinischen Karneval.

„Sie ist unser Engel“, lobt KSN-Vorsitzender Roger Szielenkewitz. Als sie 2017 Teil des Kinderprinzenpaares wurde, war das eine Doppel-Belastung, „es war echt schwer, vor allem das viele Umziehen in kürzester Zeit“, erinnert sie sich. Jetzt kann möchte sie sich ganz auf ihre Auftritte als Prinzessin konzentrieren, „Aus Jamaika bringe ich auf jeden Fall gute Laune mit“, beschreibt die 16-Jährige sich selbst. „Ich lache viel und sehe meinen Job ganz entspannt – ich hoffe, das bleibt auch so“. Wenn die Chefin der Truppe in sich ruhe, strahle das auch auf die anderen aus, glaubt Danielle.

Für die Zukunft denkt die Oberstufenschülerin an ein Studium der Humanmedizin. „Wenn das mit dem Abi-Schnitt von 1,0 nicht klappt, mache ich erst eine Ausbildung und bewerbe ich später erneut“. Plan B ist eine Karriere als Justizvollzugsbeamte.. Jetzt aber freut sie sich auf die Session, die Stimmung, die Musik und die netten Leute. Dass sie ohne Prinz unterwegs ist, kann sie nicht schrecken: „Ich schaff das schon“.

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