Die Weihnachtsmarkt-Saison in Wülfrath ist eröffnet Selbstgebasteltes und Glühwein bei Lichterfest

Wülfrath · Traditionell wird der Lichtermarkt im Haus August-von-der-Twer gefeiert. Besucher schätzen die unaufgeregte Atmosphäre.

 Selbstgebasteltes von Ehrenamtler Uwe Behrens (links) und Bewohner Walter Suck beim Lichtermarkt.

Selbstgebasteltes von Ehrenamtler Uwe Behrens (links) und Bewohner Walter Suck beim Lichtermarkt.

Foto: Blazy, Achim (abz)/Achim Blazy

Ist Advent die Vorweihnachtszeit, ist der November folgerichtig die Voradventszeit. So jedenfalls nutzt die Bergische Diakonie diesen ja oft an Tristesse nicht zu übebietenden Monat, um mit einem Lichtermarkt im Haus August-von-der-Twer für einen stimmungsvollen Kontrapunkt zu sorgen. Auch am vergangenen Wochenende ist das wieder gut gelungen.

„Eine gute Idee“, lobten viele der Besucher. So duftete die Caféteria des Seniorenheims im Zentrum von Wülfrath, in der die traditionelle Veranstaltung mit vielen Ideen ausgeführt wurde, nach typischen Leckereien der Saison, nämlich Grünkohl und Mettwurst, und der Begegnungsraum in ersten Stock nach Feuerzangenbowle. „Es herrschte den ganzen Tag ein reges Kommen und Gehen“, resümierte Antje Holitschke, Co-Leiterin des Sozialen Dienstes, gegen 16 Uhr zufrieden.

„Am Anfang haben wir nur unsere Produkte angeboten, seit letztem Jahr haben wir uns vergrößert“, berichtet sie über die Ausrichtung. So gesellten sich zum Ergotherapeutischen Dienst mit seinen Holz- und Textilwaren noch Freunde des Hauses als Aussteller hinzu. So wie beispielsweise Christine Egel, die Seelsorgerin an der Bergischen Diakonie Aprath ist und in ihrer Freizeit Schmuck gestaltet. Von Ketten über Ringe bis zu Ohrsteckern gab es bei ihr verschiedene Schmuckstückei. „Ich mache viel Klassisches und Seniorengerechtes, aber auch einige moderne und schräge Sachen sind dabei“, erklärt die Pastorin. So wie etwa das Ohrstecker-Set, das mit den Aufschriften „hier rein“ und „da raus“ an die Redewendung erinnert, die sich wohl jeder als Kind von seinen Eltern anhören musste. „Ich finde es schön, wenn unsere Diakonie solche Basare macht“, sagt Christine Egel; „das hebt das Hobby auf eine andere Ebene“. Und den Besuchern bereitete es Freude, konnten sie doch die ersten Weihnachtspräsente kaufen.

Ulrike Lindemann-Weber dagegen bot Essigspezialitäten an. „Ich fermentiere nicht selbst, sondern verfeinere den Rohessig mit Früchten und Kräutern“, erklärt die ehemalige ehrenamtliche Mitarbeiterin der Diakonie. Ihr Produkt ist bekannt und beliebt: auch Christine Egel hatte sich gleich eine ganze Batterie von Fläschchen gesichert. „Die kann man auch wunderbar verschenken“, so die Pastorin. Das Sortiment wird vervollständigt von Lisa Puschmann mit ihren kreativen Papier- und Näharbeiten sowie von Heike Drees, die seit zehn Jahren Figuren und Objekte aus Filz herstellt – „zur Entspannung“, so die Solingerin.

Kulinarisch übrigens bildete der Lichtermarkt den Übergang vom weltlichen Herbst mit Grünkohl zur Weihnachtszeit mit ihren typischen Gewürzen. Diese kamen bei der Feuerzangenbowle zum Einsatz, die von Bettina Sommrey und Petra Barysz zubereitet wurde. „Es war festlich und sehr gemütlich“, sagte Barysz. „Unsere Senioren feiern gerne“, bestätigt Antje Holitschke.

Schon jetzt ist klar: die Tradition des Lichtermarktes wird fortgeschrieben. „Wir wollen das gerne etablieren“, erklärte Holitschke. Die derzeit 98 Bewohner des Seniorenheims wird es freuen – sie kommen gerne mit ihren Kindern und Enkeln, stöbern und genießen das Essen, das sie von früher kennen.

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