Thema im Ausschuss für Stadtentwicklung Gut Hülsen wird zur Reitsportanlage

Wülfrath · Ab Sommer 2020 soll das Zentrum für ambitionierte Dressurreiter errichtet werden.

 Für die alte Baumschule Nissen in Aprath liegt ein neues Nutzungskonzept vor. Die Politik diskutiert den Bebauungsplan.

Für die alte Baumschule Nissen in Aprath liegt ein neues Nutzungskonzept vor. Die Politik diskutiert den Bebauungsplan.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Ein ehrgeiziges und ein zugleich wohl millionenschweres Projekt: Vivica Mittelsten Scheid aus der Wuppertaler Unternehmerfamilie Vorwerk will das vor zwei Jahren erworbene Areal von Gut Hülsen, der ehemaligen Baumschule Nissen in Aprath, zu einem Reitsportzentrum für ambitionierte Dressurreiter ausbauen. „Mit derzeitigem Stand der Planung würde mit der Umsetzung der Maßnahme ab Sommer 2020 begonnen werden“, heißt es im Zusammenhang mit dem Bebauungsplan, der in der Sitzung des Ausschusses für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung (AWS) am Dienstag, 25. Juni, (Rathaus, Beginn: 17 Uhr) auf den Tisch kommt.

Zustimmung der Politik ist nach den Signalen („Das hört sich gut an“) vorheriger Sitzungen zu erwarten. Stadt Wülfrath, Kreis Mettmann und Bezirksregierung sind zudem ganz angetan von dem Vorhaben. Dies könne zu einem Vorzeigeprojekt für Wülfrath werden – so der Tenor bei Planungsdezernent Martin Barnat und Wirtschaftsförderer Karsten Niemann, als der Düsseldorfer Architekt das Projekt vor gut einem halben Jahr im AWS erstmals vorstellte. Seitdem ging es offensichtlich im Eiltempo. Zumal die Planer aus der privaten Wirtschaft versprochen hatten, dass der B-Plan für die Stadt kostenneutral, im Wesentlichen von Bauherrenseite getragen werde.

Geben die Politiker in der kommenden Sitzung erneut grünes Licht, liegt der Bebauungsplan für die Dauer von einem Monat öffentlich aus. Ob zusätzlich eine Bürgeranhörung stattfindet, muss die Diskussion der Politiker im Ausschuss am 25. Juni zeigen. Das Rathaus empfiehlt, darauf zu verzichten. Begründung: „Aufgrund der geringen Planungsbetroffenheit sowohl auf Wülfrather als auch auf Wuppertaler Stadtgebiet erscheint die Durchführung einer separaten Bürgerveranstaltung nicht erforderlich.“

Der Architekten-Vorentwurf sieht vor, auf dem 6,8 Hektar großen Areal der früheren Baumschule am Voisberger Weg eine 28 mal 74 Meter große Reithalle zu bauen, sowie einen Außenreitplatz samt Longierzirkel und Ställen für zwei Dutzend Pferde. Haupt- und Nebengebäude von Gut Hülsen sollen erhalten bleiben. Dazu gehört auch das kleine Wohnhaus. Gewächshäuser und Folientunnel hingegen werden in Zukunft nicht mehr benötigt. Umgesetzt werden soll ein nachhaltiges Umweltkonzept. Nadelbäume der alten Baumschule werden durch Gehölze ersetzt, zudem wird die neue Reithalle in den Hang gebaut. So kann auf einem Teil des Daches eine Wiese entstehen. Erdwärme wird genutzt, Photovoltaik-Tafeln werden montiert und Flächen umfänglich entsiegelt, auch eine Schilf-Pflanzenklärung des Abwassers ist vorgesehen. „Wir arbeiten ausschließlich mit ökologischen Baustoffen“, versprach der Düsseldorfer Architekt.

Die neue Reitsportanlage soll junge Reiter auf ihrem Weg in einen Kader fördern. Gedacht ist zudem an therapeutisches Reiten. Vergleichbares, heißt es selbstbewusst bei den Planern, gibt es im Umkreis lediglich in Köln.

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