Maßnahmen zur Gleichberechtigung in Wülfrath Geballtes Programm für starke Frauen

Wülfrath · Kampf um die gleiche Bezahlung, aber auch viel Kulturelles sind 2020 Themen des Frauennetzwerks Wülfrath.

 Gleichstellungsbeauftragte Gudula Kohn ist so etwas wie die Mutter des Wülfrather Frauennetzwerkes.

Gleichstellungsbeauftragte Gudula Kohn ist so etwas wie die Mutter des Wülfrather Frauennetzwerkes.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Dass Männer gut vernetzt sind, ist normal. Die Wülfrather Frauen rund um ihre Gleichstellungsbeauftragte Gudula Kohn machen es ihnen nach. Sichtbar wird das unter anderem im Programm, das das Frauennetzwerk der Stadt für das erste Halbjahr des kommenden Jahres konzipiert hat.

Themen beim 12. Netzwerktreffen gab es viele. Letztlich, so ist das Ziel der Akteurinnen, geht es darum, eine „Kultur des respektvollen Miteinanders zu schaffen, in der Frauen und Männer auch Interesse haben, sich einzubringen. Eine Kultur, bei der trotz aller unterschiedlichen Positionen jede einzelne demokratische Meinung zählt und respektiert wird.“

Dass hier noch eine Menge zu tun ist, wird beispielsweise beim Dauerstreitpunkt der gleichen Bezahlung deutlich. Nur über Gleichstellung zu sprechen, reicht nicht, denn wo es um Beteiligung geht, geht es immer auch um Verteilung von Macht und Verantwortung. Seit Jahren wird am sogenannte Equal Pay Day (Dienstag, 17. März 2020) ein thematischer Schwerpunkt gesetzt. Mit Beate Kneer, einer gelernten Bankkauffrau, verfügt das Netzwerk über eine regionale Spezialistin zum Thema. Wie immer einen Aktionsschwerpunkt wird es ebenfalls um den „Girls und Boys Day“, diesmal Donnerstag, 26. März 2020, geben. Letztlich soll hier im Verbund mit Arbeitgebern, Schulen und Ausbildern auch dafür sensibilisiert werden, als junge Frau nicht in traditionellen Frauenberufen und als junger Mann nicht in einem tradierten Männerberuf zu landen.

In den Blick nehmen die engagierten Frauen aber nicht allein die Jugend, gernerationsübergreifend werden alle Altersklassen bedacht. So ist im kommenden Jahr, noch ohne konkreten Termin, ein Abstecher in die Schwebebahnstadt zu einem Besuch in einer Kommune als Beispiel einer „Alternativen Form des Zusammenlebens“ geplant. Nach historischem Vorbild der Beginen aus dem Mittelalter leben in Wuppertal in einem Projekt ausschließlich Frauen in spiritueller, kreativer und sozialer Gemeinschaft. Und natürlich soll es auch 2020 weiter um das kreative Miteinander gehen, weshalb beispielsweise ein Workshop mit dem Titel „Mit Pinsel und Walze unterwegs auf der Leinwand“ angeboten wird. Dieser Kursus am Samstag, 15. Februar 2020, richtet sich an Frauen, die lieber abstrakt tätig werden wollen als realistisch zu zeichnen. „Vordergründig steht die Freude zu malen und einfach mal abzuschalten“, lautet das Motto. Und auch die Filmreihe mit ausgewählten Streifen soll fortgesetzt werden. „Filmwünsche können noch immer eingereicht werden“, animiert Gudula Kohn, noch Vorschläge einzubringen. Zur Debatte für die drei Termine, jeweils Mittwoch am 11. März, am 13. Mai sowie 15. Juli, steht beispielsweise „Still Alice“. Ein Film, in dem Julianne Moore auf grandiose Weise eine Frau, die an Alzheimer erkrankt, spielt. Den Auftakt aber zum bunten Reigen von Themen und Ereignissen, die die Gleichstellungsbeauftragte nicht aus den Augen verlieren will, setzt Donnerstag, 13. Februar 2020, die Probe „One Billion Rising“, 16.30 bis 17.30 Uhr, dem Freitag der Auftritt auf dem Heumarkt folgt. Gesetzt ist natürlich die Teilnahme am Internationalen Frauentag, Sonntag, 8. März 2020. Das Come-together wird ab 11 Uhr um ein Frühstück zelebriert.

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