Umwelt- und Nachhaltigkeit in wülfrath Klimamesse stößt auf großes Interesse

Wülfrath · Mit fünf Ständen hatten die Organisatoren gerechnet, am Ende waren es 20. Bürgermeisterin hofft auf Wiederholung.

 Von links: Astrid Neu, Kerstin Engelmeyer und Annette Burger stellten die Arbeit der Initiative Foodsharing vor.

Von links: Astrid Neu, Kerstin Engelmeyer und Annette Burger stellten die Arbeit der Initiative Foodsharing vor.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Eher vorsichtig waren die Organisatorinnen der ersten Wülfrather Klimaschutz-Messe an die Sache herangegangen: „Wir hatten mit fünf Ständen gerechnet, jetzt sind es mehr als 20“, sind Gleichstellungsbeauftragte Gudula Kohn, Klimaschutzmanagerin Ursula Kurzbach und Franca Calvano vom großen Zuspruch der Besucher beeindruckt.

Auch Bürgermeisterin Claudia Panke zeigt sich bei der Eröffnung der Messe begeistert: „Wirklich ein tolles Echo! Wir zeigen, dass hier in Wülfrath schon viel gemacht wird“, betont sie – in der Hoffnung, dass es auch eine zweite Klimaschutzmesse geben wird. „Wir werten alles aus und entscheiden dann, wie es weitergeht“, kündigt Ursula Kurzbach an.

An den vielen Ständen kommen Interessierte mit Experten und auch untereinander ins Gespräch: „Es ist klasse, was die machen“, meint SPD-Ortsvereinsvorsitzender Wolfgang Preuß. Er selbst interessiert sich für Photovoltaik. „Jeder kann im Kleinen etwas machen“, ist er sicher. „Manche Dinge sind kritisch zu sehen, aber es kommt vor allem darauf an, den Wohlstand und den Naturverbrauch zu reduzieren“, ergänzt Fraktionsvorsitzender Manfred Hoffmann.

„Wir kochen frisch, kaufen saisonal ein und bereiten Getränke mit dem Sodastreamer zu“, sieht Kurtula Gößl, Leiterin der Ogata der Grundschule Ellenbeek, ihren Beitrag zum Klimaschutz positiv. „Die Menschen müssen ein Bewusstsein entwickeln für das, was sie tun“, sagt Daniel Viebach, der an seinem Stand zeigt, wie man aus Soda, Natron, Essig, Zitronensäure und Kernseife Waschmittel und Kosmetikprodukte herstellen kann – und somit den Müll reduziert.

„Man muss aber auch seine Grenzen kennen, nicht jeder kann perfekt sein“, meint er. „Eigentlich ist das hier das falsche Publikum“, meint ein Standbesucher, „die Menschen, die hier sind, interessieren sich sowieso schon.“ Und die anderen zu motivieren, das bleibe schwer.

Die „Parents for Future“ erklären ganz praktisch den Treibhauseffekt, bei „Grünkorn unverpackt“ gibt es ein Müllquiz, die städtische Jugendförderung stellt Wattepads aus Stoffresten her und die Jugendlichen von „Fridays for Future“ veranschaulichen mit 360-Grad-Videos, wie sich Tiere in Massentierhaltung fühlen. „Der Fleischkonsum muss unbedingt reduziert werden, das ist für das Klima ganz wichtig“, sagen Emily Birkner und Jan-Niklas Niebisch.

„Wir wollen das Image der heimischen Landwirtschaft verbessern“, erklären hingegen Landwirt Hans-Peter Schreiber und Kollege Benedikt Kneer. Eine vielfältige Fruchtfolge sei wichtig für die Natur, so die Landwirte. Passend dazu kann man bei Benedikt Kneer Brot probieren, das Ackerbohnenmehl enthält und in der Bäckerei Evertzberg gebacken wird. „Ackerbohnen können eine Alternative zu Sojaschrot sein, das geht wegen der unterschiedlichen Eiweiß-Zusammensetzung aber nicht 1:1“, räumt er ein.

Die „Foodsharing“-Botschafterin für Mettmann, Gertraude Hartung-Neumann erklärt, wie Foodsharing funktioniert. „Wir sammeln übrig gebliebene Lebensmittel und lassen sie Bedürftigen zukommen.“ Ziel sei, auch in Mettmann „Fair-Teiler“ einzurichten, an denen Menschen wie an Bücherschränken Lebensmittel tauschen können.

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