Zu Monatsanfang gewählter Jugendamtselternbeirat nimmt Arbeit auf Eltern wollen höhere Kita-Beiträge stoppen

Wülfrath · Janina Gebhard ist neue Vorsitzende des Jugendamtselternbeirats, der in der Ratssitzung Präsenz zeigen möchte.

 Janina Gebhard ist die neue Vorsitzende des JAEB und berufstätige Mutter zweier Kinder. Die geplante Erhebung von Elternbeiträgen für die Betreuung in Kitas lehnt sie ab.

Janina Gebhard ist die neue Vorsitzende des JAEB und berufstätige Mutter zweier Kinder. Die geplante Erhebung von Elternbeiträgen für die Betreuung in Kitas lehnt sie ab.

Foto: Valeska von Dolega

Seit 6. November ist Janina Gebhard Vorsitzende des Jugendamtselternbeirats, kurz JAEB genannt. 21 weitere Eltern von Kindern in einer der elf Wülfrather Kindertageseinrichtungen gehören mit zum Beirat. „Das erste Treffen fand statt“, erzählt die Zweifachmutter. „15 Leute haben teilgenommen“, die Anzahl sei hoch, aber nicht erstaunlich. Denn im Fokus stand die von der Stadtverwaltung geplante Erhöhung der Kita-Beiträge.

„Wir wollen versuchen, diese Erhöhung zu verhindern.“ Bereits im Jugendhilfeausschuss (JHA), der zuletzt am 20. November tagte, hatte JAEBlerin Ina Mundt das Veto Richtung Verwaltung und Dezernenten angekündigt. „Das ist das falsche Zeichen, das sie geben. Das wird Wellen schlagen.“

Die Elternbeiträge für Kindertagesstätten und Ogatas sollen bis zum Jahr 2024 dynamisiert um drei Prozent jährlich steigen. Als „moderat und zeitgemäß“ bezeichnete Dezernentin Michaele Berster diese Erhöhung, auch um „Preissteigerungen zu begegnen“. Selbst diese Beitragserhöhungen führen zu keiner Kostendeckung, die Stadt müsse jedes Jahr eine sechsstellige Summe beisteuern, um die Ausgaben zu decken. „Müsste Auskömmlichkeit erzielt werden, könnte niemand die Beiträge bezahlen“, rechnete die Dezernentin vor. Die Mitglieder des JHA folgten einstimmig der Beschlussvorlage. Kommenden Dienstag wird das Thema im Rat entschieden.

„Ich bin Realist“, sagt Janina Gebhard über die nun kommende Woche stattfindende Ratssitzung. „Wir wollen nicht destruktiv sein, aber mit der Erhöhung um drei Prozent sowie der Dynamisierung sind wir nicht einverstanden.“ Nicht nur, dass aus ihrer Sicht so das angekündigte zweite Beitragsfreie Kita-Jahr konterkarriert wird, „was ist der Grund für die Erhöhung?“, sucht sie nach „überzeugenden Argumenten, außer, dass die Stadt kein Geld hat“. Angesichts der bekanntermaßen notorisch klammen Kasse ist „für uns klar, weshalb es in Wülfrath keine Beitragsfreiheit gibt. Aber es ist ungerecht, jetzt wieder zu erhöhen und von den Eltern noch mehr Geld zu fordern.“ Nach ihrer Auffassung ist auch das geplante Zeitfenster, die neue Satzung soll zum 1. August 2020 in Kraft treten, die Erhöhung und Anpassung der Elternbeträge erfolgt also zum Beginn des Kindergartenjahres 2020/21, und 2024 enden. An diesem Punkt wäre es den JAEBlern lieber, die Verwaltung analysiere die Zahlen anders. „Warum kann nicht in jedem Jahr genau auf die Zahlen geschaut werden?“ Vermutlich sei das nun vorgeschlagene Vorgehen weniger Aufwand für die Verwaltung. „Aber für die Eltern ist es kein Vorteil. Ich hätte die Diskussion lieber jedes Jahr geführt.“

Um eine „stärkere Stimme“ zu haben, wollen die JAEBler zum Auftakt der Ratssitzung anwesend sein, unterstützt von hoffentlich vielen weiteren Eltern mit ihren Kindern.

„Es soll eine gute Betreuung unserer Kinder geben“, ebenso wichtig und deshalb auch auf der To-Do-Liste des JAEB notiert, ist die Sicherheit auf dem Weg zur jeweiligen Kita, „auf vielen Strecken ein Problem“. Vor allem dort, wo sich Autofahrer nicht an Tempo-Limits halten. „Es ist nicht ganz einfach, hier Veränderungen zu erreichen. Aber wir vesuchen es.“

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