Diskussion um Nachpflanzung in Wülfrath Linde an Passionskreuzstätte in Düssel weiter Streitpunkt

Wülfrath · Eigentlich ist das Baumensemble zu dritt. Eine der Linden aber muss ersetzt werden. Die Frage ist: wann?

Als Ex-Vorsitzender des Bürgervereins Düssel fühlt sich Michael Becker immer noch dafür verantwortlich, dass die historische Einheit „Drei Linden mit Passionskreuz“ oberhalb des katholischen Friedhofs in Düssel wieder hergestellt wird. „Die Fällung von einer der drei Linden wegen Pilzbefalls vor zwei Jahren fiel in meine Amtsperiode“, begründet er sein Engagement. „Die Passionskreuzstätte wird außerdem von vielen Bürgern sehr geschätzt und ist Bestandteil unseres kulturellen Lebens.“

Dass es bisher nicht zu einer Neupflanzung kam, liegt laut Michael Becker an der „Tatenlosigkeit der katholischen Kirchengemeinde St. Maximin“. In einem offenen Brief hat er sich nochmals an Pastor Jürgen Arnolds gewandt. „Es besteht der Eindruck, dass Sie nicht an einer Lösung interessiert sind“, schreibt er. Und das, „obwohl am Tag der Baumfällung eine Neupflanzung zugesagt wurde“. Da das Passionskreuz unter Denkmalschutz steht, muss in Gespräche über die Neupflanzung nicht nur Stadtverwaltung und Landwirtschaftskammer, sondern auch der Landschaftsverband Rheinland als Obere Denkmalbehörde involviert werden. Becker führte bereits Gespräche mit dem beteiligten Institutionen und erledigte Vorarbeiten. „Es gab auch Besichtigungen vor Ort, und der Landschaftsverband hat sogar angeboten, eine Linde kostenlos einzupflanzen. Aber die Kirche hat nicht zugegriffen und will stattdessen nochmals selbst mit dem Landschaftsverband verhandeln“, zeigt er wenig Verständnis für das wenig kooperative Verhalten. „Ich habe Angst, dass aus der Neupflanzung nichts wird.“ Pastor Jürgen Arnolds sieht die Sache anders: „Wir wollen natürlich, dass das Ensemble wieder hergestellt wird und sind auch in Gesprächen mit den zuständigen Behörden. Das war nie anders“, betont er. Die Passionskreuzstätte sei aber Eigentum der Kirche. „Herr Becker ist aufgetreten wie der Eigentümer und hat durch sein Einmischen und Dazwischenfunken alles nur verzögert. Wir haben unnötig Zeit verloren.“ Es ginge nicht nur um eine Neupflanzung. „Das Problem ist der Boden“, erklärt er. Nach der Fällung der mit dem Brandkrustenpilz befallenen Linde sei auch darüber zu entscheiden, wie mit dem pilzverseuchten Boden umgegangen werde. „Das konnte noch nicht ausführlich besprochen werden“, sagt Arnolds „Wir wollten außerdem erstmal abwarten, ob die anderen Bäume auch befallen sind, aber sie sind gesund.“ Ende Januar wird die Kirchengemeinde Gespräche mit dem Landschaftsverband führen, kündigt der Pastor an, der sich zuversichtlich zeigt, dass es noch 2020 zu einer Neupflanzung kommen wird.

Das wäre auch im Sinne von Michael Becker, der sich nicht nur fragt, wann die entsprechenden Entscheidungen getroffen werden, sondern auch hofft, dass „im Frühjahr notwendige Aktionen vor Ort starten können.“

(hba)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort