Kunst gegen den November-Blues in Wülfrath Ausstellungseröffnung „Reif für die Insel“ in der Kirche Aprath

Wülfrath · Seelsorger, Kunsttherapeuten und drei Teilnehmer des „Offenen Ateliers“ haben gemeinsam Kunst für die Kirche Aprath kreiert. Ihre Schau „Reif für die Insel“ ersetzt auch die durch die Auflagen der Pandemie abgesagte Jahresausstellung.

 Kunstinstallation in der Kirche: Organisatorin Sunci Matijanic am „Baum des Lebens“ von Dagmar Kern.

Kunstinstallation in der Kirche: Organisatorin Sunci Matijanic am „Baum des Lebens“ von Dagmar Kern.

Foto: Achim Blazy (abz)

Neuerdings bildet der Altar der Aprather Kirche der Bergischen Diakonie eine von sieben Inseln. „Der Wunsch des Seelsorge-Teams war es, den Altar zentral mit in die Ausstellung einzubeziehen. In dem bereitliegenden Gästebuch können Besucher ihre Gedanken zur Ausstellung notieren, ebenso wie Wünsche oder eine Fürbitte“, erklärt Sinci Matijanic, Kunsttherapeutin und Mitarbeiterin des „Offenen Ateliers“, die zusammen mit ihrem Kollegen Manuel Rohde das Projekt „Reif für die Insel“ künstlerisch verantwortet.

Eine weitere „Insel“ lädt dazu ein, eine Kerze für seine Lieben anzuzünden. Künstlerisch ist auch die Geschichte der Aprather Kirche als Kunstwerk inszeniert: Bilder und Zeittafeln sind auf zwei hölzernen Corpi menschlicher Silhouetten befestigt. Auch diese Inseln waren auf Wunsch der Pfarrerinnen Stefanie Stute und Christine Engel entstanden. Letztgenannte funktionierte die alte Turmuhr, die im Zuge der Renovierung der Kirche durch eine neue ersetzt worden war, zu einer Installation um. „Christine hat im Internet eine Rolle mit Abreißmarken mit dem Aufdruck ‚Zeit‘ entdeckt. Besucher können Marken abreißen und dann ihren Lieben gemeinsame Zeit schenken oder sich dieses für sich nehmen,“ erläutert Manuel Rohde.

Auch eine Installation von Dagmar Kern ist dabei, ihr Gaben-Baum trägt Kärtchen mit Sprüchen und Wünschen, die Besucher ‚abpflücken‘ können“, erklärt Sinci Matijanic. Claudia Menella etwa hat eine „Heile Welt-Insel“ mit ihrer Visionen von der „Glückseligkeit des Himmels“ betitelt. Sie begleiteten sie „schon mein ganzes Leben“ und nun hat sie in Worten und Zeichnungen in zwei Büchern festgehaltenen, in denen Besucher blättern können, während Engel und Regenbogen über ihnen schweben.

Die dritte, von einem Mitglied der integrativen Kunstgruppe gestalte Installation ist die von Barbara Weyers. Für ihre „Insel der Phantasie“ hat sie selbst gesammelte Naturmaterialen wie den alten Zaun, der vom Gelände der Bergischen Diakonie stammt, verarbeitet.

Mit der den Kirchenraum füllenden Installation „Reif für die Insel“ haben die beteiligten Kunsttherapeuten, Seelsorgerinnen und die drei Künstlerinnen eine sehenswerte Ausstellung konzipiert. Sie fungiert als alternatives Projekt abgesagten Ausstellung namens „Offenes Atelier“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort