Wülfrath Stadt will Einsatz der Streetworker im neuen Jahr erhöhen

Wülfrath · Der bereits aufgelöste Arbeitskreis „Vandalismus und Jugendschutz“ ist neu aktiviert worden und soll Lösungen erarbeiten. Bürgermeister Rainer Ritsche erklärt, warum das notwendig ist.

 Bürgermeister Rainer Ritsche weiß:  Immer wieder kommt es zu Anwohner-Beschwerden, weil Treffen von jungen Leuten ausufern.

Bürgermeister Rainer Ritsche weiß:  Immer wieder kommt es zu Anwohner-Beschwerden, weil Treffen von jungen Leuten ausufern.

Foto: Achim Blazy (abz)

Der momentane Lockdown verhindert Treffen in größeren Gruppen auch für Jugendliche. Doch während der Sommermonate sah die Situation in Wülfrath noch anders aus. Immer wieder kam es zu Beschwerden von Anwohnern, weil die Treffen der jungen Leute an manchen stadtbekannten „Hotspots“ in Vandalismus und Pöbelei ausuferten.

Vor allem die Mitarbeiter der Wülfrather Wasserwelt mussten sich bei Dienstschluss häufig ihren Weg durch große Gruppen von alkoholisierten Jugendlichen in den Feierabend bahnen. Denn die Terrasse vor dem Schwimmbad ist ein beliebter Treffpunkt. „Es kam zu Beschwerden der Schwimmbad-Mitarbeiter wegen dieser Situation und weil teilweise auch dumme Sprüche gemacht wurden“, berichtet Bürgermeister Rainer Ritsche.

Die Situation vor dem Schwimmbad ist nur ein Beispiel von vielen. Daher hat sich die Stadt entschlossen, den bereits vor zwei Jahren gegründeten Arbeitskreis „Vandalismus und Jugendschutz“ wieder einzuberufen. In diesem Arbeitskreis kommen Vertreter verschiedener Fachbereiche zusammen, um eine neue Lösung für das alte Problem zu finden. Mit dabei sind auch das Jugend- und das Ordnungsamt, ein Vertreter aus jeder der Ratsfraktionen, die Polizei und die Caritas.

„Vor zwei Jahren haben wir, um die Problematik zu entschärfen, für einige der Hotspots ein Alkoholverbot ausgesprochen und den Aufenthaltszeitraum begrenzt, damit wir ordnungsrechtlich eine Eingriffsgrundlage haben“, berichtet Bürgermeister Ritsche. So darf man sich seitdem im Angergarten beispielsweise nur noch bis 22 Uhr aufhalten. „Neben diesen ordnungsrechtlichen Änderungen haben wir aber auch versucht, präventiv auf diese Gruppen zu wirken.“ Streetworker der Caritas wurden eingestellt. Sie suchen die Jugendlichen an ihren Treffpunkten im öffentlichen Raum auf, sprechen mit ihnen und versuchen, sie für die Problematik zu sensibilisieren. „Beides war leider bisher nicht besonders erfolgreich.“

Der reaktivierte Arbeitskreis soll das jetzt ändern. „Ein wesentlicher Nutzen des neuen Arbeitskreises ist, dass in der Politik ein Grundverständnis dafür geschaffen wird, wo die Probleme liegen“, sagt der Bürgermeister. Ein vielversprechendes Zwischenergebnis gibt es nach drei Treffen bereits, wie Ritsche erläutert: „Wir werden den Stundeneinsatz der Streetworker im nächsten Jahr erhöhen. Dieser Punkt wird in die Beratungen für den Stadthaushalt 2021 aufgenommen.“ Bisher bekommt die Caritas von der Stadt 15.000 Euro jährlich, damit die Streetworker ihre Arbeit machen können.

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