Baupläne in Wülfrath Es formiert sich Protest gegen Baupläne in Düssel
Wülfrath · Rund 20 Anwohner sind weder mit den 50 Wohneinheiten der Stadt noch mit dem Düsselturm des Bürgervereins einverstanden. Am Donnerstag ist die Bürgeranhörung.
Wohnen in Düssel ist idyllisch: Altes Fachwerk, viel Natur und Ruhe. Im Dorf soll künftig mehr Wohnraum geschaffen werden, konkret auf dem ehemaligen Sportplatz Düssel, der seit 2016 mit der Einstellung des Spielbetriebs brach liegt. Lange lag die Entwicklung der Fläche aber auf Eis. Im Mai 2017 gab es bereits einen Aufstellungsbeschluss. Damals war die Idee, Einfamilienhäuser auf dem Areal zu errichten, die sich in die vorhandene Bebauung in Düssel integrieren soll.
Und genau das würden gerne einige Düsseler dort nach wie vor sehen und nicht die neuen Pläne der Stadt, auf dem Sportplatz Mehrfamilienhäuser mit bis zu 50 Wohneinheiten zu bauen. Rund 20 Anwohnerinnen und Anwohner formulieren nun ihren Widerstand. Sie trafen sich im Restaurant Kutscherstuben, um über das Bauvorhaben zu diskutieren. In einer Pressemitteilung erklären sie, dass Einigkeit unter hinen besteht, dass die Brachfläche in ihrer jetzigen Form einen Schandfleck darstelle und bebaut werden müsse.
Alle Anwesenden zeigten sich jedoch irritiert darüber, dass im Vergleich zu einer früheren Planung dem Entwurf der Verwaltung zufolge die Zahl der Wohneinheiten von 25 auf 50 verdoppelt werden solle. Damit sei nicht mehr die Rede „von einer lockeren Bebauung, die sich in den dörflichen Charakter Düssels einfüge“, so die Anwohner. Außerdem krtisieren sie, dass auch das Flurstückes 70 jenseits der Düssel auf einer zurzeit bewaldeten Fläche bebaut werden soll. Das lehnen sie entschieden ab, da es allein aus ökologischen Gründen schon nicht hinnehmbar. Darin sind sich die 20 Anwohnerinnen und Anwohner ebenfalls einig.
Ihre Stellungnahme werden sie auch schriftlich an die die Stadtspitze richten. Darin fordern sie die Stadt auf, „den jetzigen Bebauungsentwurf zu überarbeiten und anzupassen und eine Rodung und zusätzliche Versiegelung von Flächen, um Parkraum zu gewinnen, zu unterlassen.“ Argumentativ führen sie unter anderem den Hochwasserschutz an sowie die aus ihrer Sicht ungeklärten Bodenverhältnisse, etwa im Hinblick auf Altlasten und Kampfmittel. Die Stadt habe bislang auch Aspekte des Arten- und Klimaschutzes nicht ausreichend gewürdigt. Unklar sei zudem, was ein Neubaugebiet mit 50 Wohneinheiten für den Verkehr vor Ort bedeute, inklusive der Zu-, Flucht- und Rettungswege.
Das ist aber noch nicht alles: An dem Treffen in den Kutscherstuben nahmen zeitweise auch ein Vertreter und eine Vertreterin der Fraktion der Grünen im Rat der Stadt teil. Mit ihnen wurde ein Ortstermin ins Auge gefasst, an dem auch Mitglieder der anderen im Rat vertretenen Parteien teilnehmen sollen. Dabei soll die Situation vor Ort erläutert werden.
Der Zusammenschluss der Anwohner betont, dass ihnen an einem konstruktiven Dialog mit Politik und Verwaltung liege. Dieser solle aber alle Düsseler einschließen und nicht nur mit dem Düsseler Bürgerverein geführt werden. Sie kritisieren, dass dieser „nicht demokratisch legitimiert sei, für die Betroffenen oder gar für ganz Düssel zu sprechen.“ Die Anwohnenden des Sportplatz positionieren sich auch ganz klar gegen die Idee des Vereins, auf dem Gelände einen Düsselturm im Hundertwasserstil zu errichten. Die Idee gehe an den Menschen vor Ort komplett vorbei.
Am Donnerstag, 18. Januar, 18.30 Uhr, findet im Ratssaal eine Bürgeranhörung zu den Bebauungspläne Sportplatz Düssel statt.