Kind sein in Wülfrath Stadt initiiert Armutskonferenz

Wülfrath · Ziel des Termins ist, Kinder chancengleiches Aufwachsen in Wülfrath zu ermöglichen.

 Jugendamtsleiterin Bärbel Habermann (li.) und Gudula Kohn von den Frühen Hilfen organisieren die 4. Armutskonferenz.

Jugendamtsleiterin Bärbel Habermann (li.) und Gudula Kohn von den Frühen Hilfen organisieren die 4. Armutskonferenz.

Foto: Valeska von Dolega

Im März 2017 initiiert, findet Samstag, 30. November, die inzwischen 4. Armutskonferenz statt. Unter dem Motto „Gemeinsam für ein chancengerechtes Aufwachsen in Wülfrath!“ laden die Organisatorinnen rund um Jugendamtsleiterin Bärbel Habermann und Leiterin der Frühen Hilfen Gudula Kohn zum Termin im Rathaus ein. In der Kalkstadt leben etwa 3300 Kinder, davon sind etwa 550 von Armut betroffen, wie die beiden Frauen vorrechnen. „Das ist jedes sechste Kind.“

Für sie alle gemeinsam an einer guten Zukunft zu arbeiten, ist das Ziel der Akteure. Das Jugendamt ist dabei nur ein Teil im Puzzle. 53 Anmeldungen gibt es, die gemeinsam das aus den Ergebnissen der vorangegnagenen Tagungen entwickelte Präventionsleitbild ergebnisorientiert umsetzen wollen.

„Vom Kind aus gedacht, sollen die Jüngsten mit ihren Potentialen sowie ihren Unterstützungebedarfen wahrgenommen, optimal unterstützt und gefördert werden“, erklärt Bärbel Habermann. „Jetzt geht es darum, gemeinsam zu definieren, wo in den Präventionsketten Lücken sind und wie sie geschlossen werden können“, führt sie zum bereits engmaschigen Netzwerk der Angebote von etwa Stadt, Kirche und freien Verbände aus. Was fehlt in Wülfrath, wir wollen Visionen sammeln“, ergänzt Gudula Kohn. Und aus diesem Fokus ergeben sich dann weitere Themenfelder für die kommende Armutskonferenz 2020.

Als „transparenten und schlüssigen Prozess“ beschreiben Bärbel Habermann und Gudula Kohn dieses Prozedere, das aufeinander aufbaut, „immer weiter geht und nie auserzählt ist“.

Die erste Konferenz anno 2017 war eine Bestandsaufnahme, bilanziert Gudula Kohn, daraus entstanden beispielsweise verschiedene Projekte, von denen „Kleine Füße, kleine Schuhe“ wohl das Spektakulärste war – es hatte europaweit eingeschlagen und wurde mehrfach kopiert. Weitere Praxismodule waren Kinderarmut plus Bildung, aus dem etwa die Kooperation mit der örtlichen Medienwelt entstanden ist – Kinder bis 14 Jahre erhalten hier einen kostenfreien Leseausweis zur Nutzung der Stadtbücherei und ihrer Medien. Im kommenden Jahr sollen Bildungspatenschaften entstehen . Finanziert von „Wülfrather Kinder in Not“ sollen hierbei quasi im Tandem Grundschüler aus dem zweiten Halbjahr der dritten Klasse bis zum ersten Halbjahr der vierten Klasse eine Bildungsbegleitung bekommen. Paten werden beispielsweise unter den Gymnasiasten sowie übers Freiwilligenforum der Stadt gesucht.

Lückenlos ineinander übergreifende Leistungen schaffen fließende Systemübergänge und Angebote. Sie optimieren die vernetzte Zusammenarbeit zwischen Kinder- und Jugendhilfe, dem Gesundheits- udn Sozialwesen sowie dem Bildungswesen. Alles wichtige Maßnahmen, um dem Wülfrather Nachwuchs ein chancengleiches Aufwachsen zu ermöglichen.

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