Wülfrath Wo Flüchtlinge (nicht) wohnen können

Wülfrath · Die Unterkünfte In den Eschen und Wilhelmstraße sind bald überflüssig.

Derzeit ist die Stadt Wülfrath für die Unterbringung von etwa 300 geflüchteten Personen in den Gemeinschaftsunterkünften verantwortlich. Rund 120 Migranten sind als Flüchtlinge vom Bundesamt anerkannt und beziehen Leistungen des Jobcenters. Sie könnten ohne weiteres eine eigene Wohnung beziehen.

Hinzu kommen die Personen, bei denen die Anmietung einer Wohnung bereits möglich war. Allerdings ist da noch Hilfe durch Sozialarbeiter nötig. Dazu stehen bei der Stadt vier sozialpädagogische Fachkräfte, verteilt auf drei volle Stellen, bereit.

Die Flüchtlinge kommen aus Syrien, Afghanistan, Nigeria, dem Irak sowie aus Eritrea und Somalia. "Es sind Krieg und Verfolgung, die Furcht um Leib und Leben für sich und ihre Familien, die die Menschen zur Flucht zwingen", heißt es in einem vor kurzem vorgestellten Bericht der Flüchtlingsberatung der Stadt Wülfrath. Aber: Die Zahl der zugewiesenen Asylbewerber ist rückläufig, da die Stadt Wülfrath die festgelegte Aufnahmequote übererfüllt. Gleichzeitig sinkt die Erfüllungsquote im Bereich der anerkannten Flüchtlinge. Diese werden auch weiterhin zugewiesen. Doch derzeit hat die Stadt rein theoretisch mehr als 100 freie Plätze in den Unterkünften. Dazu gehören auch die in die Jahre gekommenen Unterkünfte In den Eschen sowie das alte Gebäude an der Wilhelmstraße.

Wie jetzt im Hauptausschuss bekannt wurde, könnten die beiden Gebäude allerdings bald nur noch Geschichte sein. Das Gebäude In den Eschen wird abgerissen, was mit der Wilhelmstraße passieren soll, ist noch unklar. Ersatz gibt es längst: Die Stadt hat von der Evangelischen Gemeinde das alte Gemeindehaus an der Kastanienallee gekauft. Mit rund 700.000 Euro bereits im Haushalt einkalkulierten Umbaukosten soll dort schnell eine neue Unterkunft für bis zu 90 Flüchtlinge geschaffen werden.

Das Gebäude eigne sich sehr für die Unterbringung auch von Familien mit Kindern, da es über mehrere Eingänge verfügt. Bürgermeisterin Claudia Panke betonte allerdings im Hauptausschuss, die Stadt habe trotz mehr als 100 freier Plätze in den Unterkünften "keine Überkapazitäten".

Schon jetzt wisse die Stadt, dass im Jahr 2018 noch 91 bereits anerkannte Flüchtlinge Wülfrath zugewiesen und hier aufgenommen werden müssen. "Dazu kommt noch eine unbekannte Zahl an Asylsuchenden", sagte die zuständige Dezernentin Michaele Berster. Ebensowenig wisse die Stadt, wie viele Flüchtlinge im Rahmen der Familienzusammenführung nach Wülfrath kommen. Das sei eine Rechnung mit vielen Unbekannten, deshalb müsse die Stadt Kapazitäten weiterhin vorhalten, so Michaele Berster.

(RP)
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