Weltoffenheit und Toleranz Nach Nazi-Demo: Rat verfasst Resolution

Wülfrath · Wülfraths Politiker rufen alle Mitbürger, Vereine und Glaubensgemeinschaften auf, Gesicht zu zeigen.

(arue) Der Rat der Stadt Wülfrath hat im Nachgang der Nazi-Demo in Mettmann eine Resolution verfasst. In ihr rufen die Ratsmitglieder dazu auf, Gesicht zu zeigen. Hier der ganze Text: „Der Rat der Stadt Wülfrath steht für Weltoffenheit und Toleranz und setzt sich für eine demokratische Vielfalt sowie für eine solidarische Gesellschaft ein. Freiheit, Solidarität und Gerechtigkeit sind Werte, für die wir stehen. Wir stellen uns gegen jede Form von Intoleranz, Rassismus, und Extremismus in all seinen Formen. Vielfalt macht uns aus.

Eine Kultur des Respekts gegenüber allen Menschen - unabhängig von der Nationalität, des Geschlechts, der sexuellen Orientierung, der Religion oder Weltanschauung, des Alters oder der Behinderung - ist Grundlage unserer politischen Arbeit.

Wir zeigen Haltung und verteidigen unsere Vorstellung von einer solidarischen Gesellschaft. Wir setzen uns aktiv mit links- und rechtspopulistischen Bewegungen und Parteien auseinander. Schweigen und Wegschauen sind keine Antwort. Haltung zu zeigen bedeutet auch, den Dialog mit potenziellen Sympathisantinnen und Sympathisanten von Populisten nicht abreißen zu lassen. Wir müssen auf diejenigen zugehen, die sich von den Versprechungen angezogen fühlen – oft aus der Sorge heraus, ungerecht behandelt, abgehängt oder nicht gehört zu werden – und Alternativen aufzeigen. Wir wissen, dass einfache Lösungen und Schuldzuweisungen nicht die Probleme und Nöte lösen. Deshalb müssen wir unsere Politik und unsere Positionen bürgernah und möglichst für jedermann verständlich aufzeigen.

Dabei stehen wir für eine sachliche, streitbare und konstruktive Diskussionskultur. Wir lassen eine Sprache der Abwertung, Ausgrenzung und der Herabwürdigung nicht zu.

So rufen wir alle Mitbürgerinnen und Mitbürger, Politikerinnen und Politiker, Personen des öffentlichen Lebens aus Kultur, Vereinen, den Glaubensgemeinschaften und der Wirtschaft auf, in Zeiten wie diesen Gesicht zu zeigen. Gemeinsam müssen wir wachsam sein und mit Taten und Worten gegen Diskriminierung und Intoleranz handeln.“

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