Wanderweg durchs Holzer Bachtal aus Sicherheitsgründen gesperrt Gefahrenbäume und späte Schilder

Wülfrath · Megagefahrenbäume im Holzer Bachtal zwingen zur Sperrung dieses Bereichs. Ab Ende kommender Woche sind die Abholzarbeiten voraussichtlich beendet. Eine Beschilderung weist auf die Sperrung hin.

 Gefahrenbäume am Wanderweg Holzer Bachtal entlang des Neanderlandsteigs werden beseitigt.

Gefahrenbäume am Wanderweg Holzer Bachtal entlang des Neanderlandsteigs werden beseitigt.

Foto: Daniela Hitzemann

Wie so oft wollte Martin Fornefeld einen Spaziergang unternehmen. „Rund um Wülfrath gibt es viele schöne Wege“, weiß er aus Erfahrung und marschierte los. Allerdings wurde seine Tour im Unterdüsseler Wald jäh gestoppt.

„Im Waldbereich Holzer Bachtal befinden sich Megagefahrenbäume“, ist auf einem laminierten Schild in weißen Lettern auf rotem Grund zu lesen. „Der Weg geht entlang der Düssel von Gut Holz nach Düssel“, beschreibt der Wülfrather. „Es kann ja sein, dass hier Megagefahren lauern. Dann wäre aber eine Warnung am Einstieg in den Wald sinnvoll – und nicht erst nach 500 Metern inmitten des Waldes.“

 Dieses Schild hielt RP-Leser Martin Fornefeld vom Durchqueren des Waldes ab. Aber er hätte sich den Hinweis auf die Megagefahrenbäume zu Beginn des Waldes, nicht erst nach 500 Metern, gewünscht.

Dieses Schild hielt RP-Leser Martin Fornefeld vom Durchqueren des Waldes ab. Aber er hätte sich den Hinweis auf die Megagefahrenbäume zu Beginn des Waldes, nicht erst nach 500 Metern, gewünscht.

Foto: Martin Fornefeld

Als „typische Verwaltungs-Geschichte“ und „nicht so richtig bis ins letzte Detail durchdacht“ hakte der Wülfrather den zu spät platzierten Hinweis ab und suchte sich eine andere Spazierstrecke, „da gibt es wirklich genug Alternativen“, aber vor allem wollte er nicht sein Leben in Gefahr bringen. „Den Fachbegriff ‚Megagefahrenbäume’ gibt es tatsächlich, wie er inzwischen herausfand. Allerdings klang der Terminus beim Lesen schlicht nach einem frei erfundenen Superlativ.

Daniela Hitzemann, Pressesprecherin des Kreis Mettmanns, bestätigt, dass der durch das Holzer Bachtal führende Abschnitt des Neanderlandsteigs aus Sicherheitsgründen zurzeit gesperrt ist. „Mehrere große Bäume drohen aufgrund von Zersetzung durch Überalterung ganz oder teilweise auf den Wanderweg zu stürzen.“ Die Schäden an den Bäumen sind so erheblich und die Wahrscheinlichkeit herabstürzender Teile ist so hoch, dass Wanderer auf diesem Abschnitt großen Gefahren ausgesetzt sind.

In Abstimmung mit mehreren Baumsachverständigen, der Unteren Naturschutzbehörde und den Eigentümern hat der Kreis Mettmann jetzt die aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht zwingend erforderliche Beseitigung der Gefahrenbäume und –äste in Auftrag gegeben. Drei Bäume müssen gefällt werden. Bei einem mächtigen Totholzstamm soll nach Möglichkeit nur ein nur noch einseitig stehendes Stammstück entfernt werden. Sofern dies nicht möglich ist, müsste er ebenfalls gefällt werden. Bei fünf Bäumen werden die Kronen entfernt, die Stämme bleiben jedoch bis zu einer Höhe von drei bis sechs Metern stehen. Bei vier Bäumen werden nur einzelne problematische Äste oder Totholz entfernt.

Um sicherzustellen, dass nicht gegen artenschutzrechtliche Vorschriften verstoßen wird, wurde festgelegt, dass die beauftragte Firma sich vergewissert, das keine Nester, Höhlen etc. vorhanden und gerade besiedelt sind. Die Bäume sollen nach Möglichkeit nicht weiter zerlegt werden, sondern so liegen bleiben, als seien sie natürlich umgefallen. Hierdurch dienen die Bäume weiterhin als Lebensraum für totholzbewohnende Kleinorganismen.

Mit den Arbeiten wurde bereits begonnen. Voraussichtlich Ende kommender Woche, also rund um den 20. Juni, soll der Wanderweg dann wieder freigegeben werden.

(von)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort