Wülfrath Volkshochschule plant Umzug ins Rathaus

Wülfrath · Die Gebühren für städtische Dienstleistungen sollen sinken, Kredit-Zinsen langfristig gesichert sein. Die Stadt will, dass der Kreis für sie Vergaben erledigt. Und: Ein Flächenmanagement muss her.

 Das Dienstleistungszentrum mit dem Rathaus hat eine konventionelle Heizung bekommen. Ein Blockheizkraftwerk war nicht wirtschaftlich, heißt es.

Das Dienstleistungszentrum mit dem Rathaus hat eine konventionelle Heizung bekommen. Ein Blockheizkraftwerk war nicht wirtschaftlich, heißt es.

Foto: DJ

Was eingeschlafen scheint, soll unbedingt wieder aufleben: Die Politik plädierte jetzt im Haupt- und Finanzausschuss dafür, ein grundsätzliches städtisches Flächenmanagement wieder zu verfolgen. Das heißt: Alle Flächen in städtischen Gebäuden werden geprüft und effektiv genutzt, um Kosten zu senken und alles nutzen zu können. Und da liegt der Haken, sagte Kämmerer Rainer Ritsche. Die Kita Wilhelmstraße soll umziehen, wohin ist noch unklar.

Die VHS soll weg, eventuell ins Dienstleistungszentrum ins Rathaus, wenn dort Räume bis 2017 frei gezogen sind. Ritsche betonte, dass vieles noch unklar sei, man aber an einem grundsätzlichen Flächenkataster arbeite. Ob es bezüglich des Bauhofs eine Kooperation mit Mettmann gibt, sei ebenfalls noch nicht klar. Fakt sei, so Ritsche: Die anfänglichen Überlegungen haben sich durch die Komplettvermietung der Ex-Hauptschule erledigt. Das sei natürlich erfreulich, aber jetzt müsse neu gedacht werden. Ein von der CDU angeregter Arbeitskreis oder ein Workshop zum Flächenmanagement soll eingerichtet werden, um eine grundsätzliche Richtung vorzugeben.

Wärmeversorgungskonzept Einstimmig befürwortete die Politik das Konzept, mit dem die Energiekosten dauerhaft gesenkt werden sollen. 23 Liegenschaften mit insgesamt 50.000 Quadratmetern Fläche, die beheizt werden müssen, besitzt die Stadt. Ein von der Stadt beauftragtes Institut für Energieeffizienz hat in einer Studie die Möglichkeiten auf Energie- und somit Kosteineinsparungen geprüft. Das Ergebnis: Vor allem Blockheizkraftwerke, da wo sie sinnvoll sind, könnten der Stadt jedes Jahr deutliche Einsparungen bringen. Dieses Konzept müsse also verfolgt werden. Stephan Mrstik (Grüne) drängte darauf, überall wo möglich auf Blockheizkraftwerke zu setzen.

Schulden Der aktuelle Stand der Wülfrather Verschuldung steht bei 70,2 Millionen Euro, davon sind 46 Millionen Euro Liquiditätskredite und 24,2 Millionen Euro Investitionskredite plus Liquidität. Zahlte Wülfrath allein an Zinsen im Jahr 2008 noch 2,8 Millionen Euro, sind es durch die historischen Tiefstände derzeit nur noch etwa 700.000 Euro. Auch wenn noch keine Zinswende nach oben zu erkennen sei, kündigte Ritsche an, diese wegen der sinkenden Zinsen vor allem kurzfristig abgesicherten Zinskredite langfristiger anlegen zu wollen, um dauerhafte Sicherheit zu erlangen. "Wenn wir bei längerfristigen Anlagen 0,95 Prozent erreichen können, werden wir etwa fünf Millionen Euro auf vielleicht zehn Jahre anlegen", sagte Ritsche.

Verwaltungsgebühren Die Stadt möchte die städtischen Dienstleistungen leicht erhöhen. Kopien, Beglaubigungen, Auszüge müssen von den Bürgern bezahlt werden. Die Erhöhungen sind in vielen Fällen moderat, war sich der Ausschuss einig. Hans-Peter Altmann (FDP) kritisierte, dass es vereinzelt große Erhöhungen gebe. "Warum kostet zum Beispiel die Kopie einer Bauakte 9,80 Euro, wenn es kaum Arbeitsaufwand kostet?", fragte André Herbes (WG). Die Verwaltung sagte zu, die Sätze bis zur nächsten Ratssitzung noch einmal zu überprüfen.

(rei)
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