Diskussionsthema Stadt rät zu Umzug der Medienwelt

Wülfrath · Die Verwaltung hat im Ausschuss ihre Prüfergebnisse zur Nachnutzung der Wilhelmstraße 189 vorgestellt.

 Die Entscheidung zur Nachnutzung des Gebäudes an der Wilhemstraße 189 wurde in den Rat verschoben.

Die Entscheidung zur Nachnutzung des Gebäudes an der Wilhemstraße 189 wurde in den Rat verschoben.

Foto: Dietrich Janicki

So wirklich glücklich zeigten sich die Mitglieder der Sondersitzung zum Thema „Nachnutzung Wilhelmstraße 189“ nicht. Der Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung hat am Dienstag gemeinschaftlich mit dem Ausschuss für Kultur, Sport und Freizeit sowie dem Jugendhilfe- und Schulausschuss getagt, um das Thema gemeinschaftlich anzugehen.

Bereits am 26. März dieses Jahres wurde der Verwaltung von Ratsseite der Auftrag erteilt, ein Konzept für die öffentliche Nachnutzung des ehemaligen VHS-Gebäudes am westlichen Eingang der Fußgängerzone zu entwerfen. In einer Präsentation stellte Baudezernent Martin Barnat nun fünf mögliche Varianten vor: 1. die Nutzung der Wülfrather Medienwelt in Kombination mit dem Stadtarchiv, 2. der Umzug des Niederbergischen Museums,  3. Nutzung als Vereins- und Kulturzentrale, 4. als Kindertagespflege und Pflegestützpunkt, 5. der Verkauf des Gebäudes. Dass ein detailliertes Kostenvolumen bei den einzelnen Varianten nicht vorgelegt werden konnte, wurde von Seiten der Ausschussmitglieder kritisiert. Die Verwaltung kalkuliert derzeit mit einem Kostenkorridor von 1,87 bis 2,54 Million Euro für Sanierungsmaßnahmen. „Aufgrund der Unklarheit der neuen Nutzung können wir noch keine genaueren Angaben machen“, sagte Barnat und erklärte: „Bis zu 70 Prozent könnten wir, zumindest bei den ersten drei Varianten, gefördert bekommen.“

Vor- und Nachteile weist jede der fünf Varianten auf. So könnte ein Umzug der Medienwelt zu großem Leerstand in der  Fußgängerzone führen. „Dem entgegengesetzt haben wir jedoch Mietersparnisse, da die Medienwelt und das Stadtarchiv in unsere eigene Immobilie zieht“, hieß es von Verwaltungsseite. Auch der Umzug des Niederbergischen Museums scheint Nachteilbehaftet. „Derzeit verfügt das Museum über eine Ausstellungsfläche von 1500 Quadratmetern, an der Wilhelmstraße sind es nur 850“, mahnt die SPD an, die wiederum im ehemaligen VHS-Gebäude einen großen Versammlungsraum vermisst. „Das Niederbergische Museum finanziert sich größtenteils durch das Angebot der Bergischen Kaffeetafel, die bis zu 50 Gäste erreicht. Diese Möglichkeit muss bestehen bleiben.“

Ob und wie sich die Gestaltung eines Vereins- und Kulturzentrums realisieren lässt, diese Frage blieb die Verwaltung den Anwesenden schuldig. „Wir haben die Variante erst sehr kurzfristig prüfen können. Für eine Förderfähigkeit müsste sich allerdings ein Trägerverein gründen“, so Barnat. Mit der Initiierung einer Kindergroßtagespflege könnte ein ohnehin vorhandener Bedarf gedeckt werden. Aktuelle Prognosen sehen für das Jahr 2023 bis zu 30 zusätzliche Plätze vor. Die CDU blieb abschließend bei ihrer Stellungnahme, dass das Gebäude, wie vor der Planung des VHS-Umzugs angedacht, veräußert werden sollte.

In ihrer Sitzungsvorlage empfiehlt die Verwaltung unter Bezugnahme des Haushaltssicherungskonzeptes die Variante des Umzug von Medienwelt und Stadtarchiv. Als Alternative sieht sie eine Möglichkeit in der Nutzung durch eine Kindergroßtagespflege. Die Entscheidung wurde auf Antrag der Grünen in den Rat verschoben.

(taba)
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